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Beschleunigter Preisverfall

Immobilienmarkt unter Stress

Lupe auf einer Wohnimmobilie. © MarioGuti / Getty Images / iStock
Die Preise für Immobilien sind auch im dritten Quartal des Jahres weiter gesunken. Die Hoffnung einiger Marktakteure auf eine Bodenbildung nach nur geringen Preisrückgängen im Sommer hat sich damit nicht erfüllt. Teilweise werden die Probleme sogar noch größer.

Der Immobilienmarkt bleibt weiter unter Druck, die Preise fallen und teilweise werden die Probleme sogar noch größer. Insbesondere die Preise für Wohnimmobilien sind im dritten Quartal weiter gesunken. Das zeigt der Greix-Immobilienindex und neue Daten des Immobiliendienstleisters Empirica. 

Der Greix wird aus Kaufpreissammlungen lokaler Gutachterausschüsse vom Wirtschaftsforschungsinstitut IfW Kiel ermittelt. Im zweiten Quartal 2023 sind die Preise laut Greix für Eigentumswohnungen um 1,5% gefallen (ggü. Vorjahresquartal um 10,5%). Die Preise für Einfamilienhäuser gingen im Quartalsvergleich um 3,2% zurück (-12,1% ggü. Vj.). Mehrfamilienhäuser verbilligten sich im Quartal um 5,9% (-24% ggü. Vj.).

Stärkerer Preisrutsch als im Sommer

Die Preise sind damit wieder stärker zurückgegangen als noch im Sommer. Die Auswirkungen auf der Finanzierungsseite werden massiv im Markt spürbar. Einige Beobachter schätzen, dass bis zu 50% der Nachfrage am Immobilienmarkt fehle, weil die potenziellen Käufer und Bauherren keine Kredite mehr bekommen. Angesichts der "eingefrorenen" Förderprogramme nach dem Schulden-Urteil des Bundesverfassungsgerichts und dem Ausgaben-Stopp durch Finanzminister Christian Lindner dürften sich hier sogar noch weitere Verzögerungen und Stornierungen aufbauen. 

Luft entweicht aus Preisblase

Regional bleibt die Preisentwicklung allerdings sehr unterschiedlich. In einigen Orten siegen die Preise sogar. Dazu gehören Köln (+1,1%), Chemnitz (+5,2%) und Potsdam (+4,2%). Hinzu kommt, dass die Zahl der Baugenehmigungen erheblich einbricht. Das wird absehbar dazu führen, dass der Wohnraummangel nicht abgebaut wird. Das spricht - zumindest regional - für weiterhin hohe Mieten. So liegt der Leerstand z.B. in Berlin bei nur 1% aller verfügbaren Wohnungen. 

Die Diskrepanz zwischen Kaufpreisen (sinken) und Mieten (stabil, steigend) wird sich so allmählich schließen. Noch sieht der Immobilienberater Empirica einen Vorsprung der Kaufpreise von 34% gegenüber dem Mietanstieg. Das war zuletzt im vierten Quartal 2018 so.

Fazit: Die Kaufpreise werden in vielen Regionen noch weiter sinken. Da die Finanzierungsbedingungen schwierig bleiben, wird es noch Monate dauern, bis der Immobilienmarkt aus dem Krisenmodus herausfindet.
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