Nicht attraktiv für Kleininvestoren
Kleininvestoren sollten sich von Studentenappartments fernhalten. Zwar wächst der Markt stark. Mit etwa 2,8 Mio. Studenten im Wintersemester 2016/17 wurde ein neuer Höchststand erreicht. Auch wenn deren Zahl nicht weiter ansteigt, gibt es immer noch zu wenig Studentenunterkünfte. Die Nachfrage ist also da; auch im gehobenen Marktsegment, das die Anbieter bedienen; mit All-in-Mieten von zumeist über 500 Euro für voll möblierte Ein-Zimmer-Apartments (18 bis 22 qm).
Tausende Neubauten, neue Zielgruppen
Der Marktanteil privater Anbieter bei Studentenwohnungen steigt deutlich. Seit 2010 hat sich das Angebot auf aktuell 38.500 Betten verdreifacht, weitere 24.000 befinden sich in Bau oder Planung. Die Studentenappartments weisen eine hohe Auslastung auf. Nachfrage nach Kleinwohnungen in zentraler Lage gibt es aber auch von zahlungskräftigeren Gruppen wie Berufseinsteiger, Pendler, Projektmitarbeiter und ausländischen Mitarbeitern. Für diese werden nun eigene Angebote geschaffen.
Nebenkosten fehlen in Renditerechnung
Trotz des Erfolgs sind die zum Kauf angebotenen Einzelappartments keine attraktive Anlage. Nach Nebenkosten bleibt nur eine Minirendite. Die von den Anbietern beworbene Rendite liegt über der real erreichbaren, weil Nebenkosten nicht in die Rechnung einbezogen werden. Beim Kauf fallen Grundsteuer und Notargebühren an. Außerdem kommen auf Apartmentbesitzer höhere jährliche Kosten als bei Mietwohnungen zu, etwa für Hausverwaltung, Absicherung vor Mietausfällen, Instandhaltung und später die Ersetzung der Möbel. Schon 2014 errechnete Finanztest – in einem damals noch renditeträchtigeren Umfeld – eine jährliche Nettorendite von maximal 3%! Nach weiter gestiegenen Kaufpreisen ist sie seither weiter gesunken.
Fazit:
Prüfen sie besonders die Nebenkosten einer Investition in Studentenapartments genau. Eine kleine Wohnung in weniger zentraler Lage bietet in den meisten Fällen eine bessere Rendite.