Bei Preissteigerungen im Wohn-Luxussegment liegen deutsche Städte auf dem europäischen Kontinent derzeit mit an der Spitze. Berlin (+9%), München (+8%) und Frankfurt (+7,5%) zählten 2014 zu den Gewinnern in Europa. Am stärksten legte Dublin zu. Das Plus betrug 13,4%. Teuerste Stadt bleibt Monaco. Für 1 Mio. US-Dollar gibt’s dort gerade mal 17 Quadratmeter Wohnfläche. Das sticht sogar noch Hongkong aus. Dort gibt es immerhin 20 m² pro Mio. Dollar. Zum Vergleich: In London sind es 21 m², in New York 34, in Schanghai 48 und in Paris 50. Das zeigt die jüngste Auswertung der internationalen Immobilienberatung Knight Frank von Luxuswohnimmobilien in 100 Schlüsselstädten und Top-Standorten für Zweitwohnsitze.
Dennoch hinkt Europa bei der Preisentwicklung im weltweiten Vergleichsmaßstab hinterher. So haben die Preise in den urbanen Zentren der USA im Schnitt um fast 13% zugelegt. In Europa sind es gerade mal 2,5%.
Überhaupt flacht die Preisentwicklung im Luxus-Wohnsegment ab. Laut dem Prime International Residential Index (PIRI) 2014 hat sich das Segment weltweit um gut 2% verteuert. 2013 lag der Wertzuwachs noch bei fast 3%. In 40 Städten und Ferienregionen sind die Preise 2014 stabil geblieben oder gesunken. Dem stehen 16 Standorte mit zweistelligen Zuwachsraten gegenüber.
New York besetzt mit einem Plus von 18,8% Platz eins im Ranking. Drei weitere US-Märkte, Aspen (+16%), San Francisco (+14,3%) und Los Angeles (+13%), rangieren aufgrund steigender Nachfrage von heimischen und ausländischen Anlegern unter den Top Ten.
Außerhalb der USA liegen Bali und Istanbul mit einem Wertzuwachs von je 15% an der Spitze. Die Insel im indischen Ozean ist der wichtigste Standort für Zweitwohnsitze in Asien, während sich die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei zum Kraftzentrum im Nahen Osten mausert. Einige zuvor florierende Märkte, wie Dubai (2013: +17%), haben stark an Fahrt verloren (2014: +0,3%). Grund ist laut Knight Frank unter anderem die Zinsobergrenze für Hypotheken der Zentralbank der Vereinigten Arabischen Emirate. Sie greift besonders beim Immobilienerwerb in Höhe von mehr als 5 Mio. Dirham (1,25 Mio. Euro).
Fazit: Es ist nicht zu erwarten, dass der sich abflachende Preistrend im Luxus-Wohnsegment in nächster Zeit wieder dreht. In den deutschen Städten ist das Potenzial im Luxussegment noch nicht völlig ausgereizt. Auslandsinvestoren werden am hiesigen Markt nach unserer Beobachtung aber vorsichtiger.