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Windkraftausbau wirbelt Preise durcheinander

Sinkende Grundstückspreise durch Windräder

Windenergie. Copyright: Pexels
Die Energiewende erfordert einen starken Zubau von Windkraft an Land in den kommenden Jahren. Dabei werden die Abstände zu Dörfern und Städten in Zukunft geringer. Das wird Einfluss auf die Grundstückspreise haben - vielfach zu sinkenden Preisen führen.

Der starke Ausbau der Windkraft wird die Grundstückspreise kräftig durcheinanderwirbeln und vielfach das Preisniveau drücken. Das wird ein bundesweit zu beobachtendes Phänomen sein. Denn um den für eine Versorgung mit erneuerbaren Energien nötigen Ausbau zu erreichen, sind recht geringe Abstände der Windparks von 400 m zu Dörfern und Städten nötig. Es wird künftig also deutlich mehr Grundstücke geben, in deren unmittelbarer Nähe große Windräder stehen.

Der Preisdruck dürfte teilweise sehr kräftig sein. Einer Studie des RWI (Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung) in Essen zufolge sinken die Preise für Einfamilienhäuser im Umfeld von Windkraftanlagen um bis zu 7,1%. Ältere Gebäude können bis zu 23% an Wert verlieren.

Viele Hauseigentümer von Wertverlust betroffen

Schon heute lässt sich recht verlässlich absehen, welche Gebiete besonders stark negativ betroffen sein werden. Angezeigt wird das vom Windflächenrechner, der von Agora-Energiewende - freilich zu einem anderen Zweck - bereitgestellt wird. Darin sind die Flächen verzeichnet, die für Windkraftanlagen auf Grund guter Windverhältnisse geeignet sind. Eigentümer, die jedoch die Erkenntnisse zur Wertentwicklung des RWI mit berücksichtigen, können schon heute prüfen, ob ihnen künftig der Wind des Wertverlustes ins Gesicht bläst.   

Wir habenden Windflächenrechner genutzt und nach den Kreisen gesucht, in denen absehbar am meisten Windkraft zugebaut werden dürfte, weil dort das Potenzial am höchsten ist. Besonders betroffen ist dabei ganz Schleswig-Holstein. In Niedersachsen sind es besonders die Kreise in einem großen Bogen um Bremen (Cuxhaven, Stade, Rotenburg (Wümme), Diepholz, Vechta sowie Emsland). In Nordrhein-Westfalen die Kreise Steinfurt und Warendorf um Münster. In Hessen ist ein Gebiet vom Wetteraukreis im Süden über Gießen bis zum Schwalm-Eder-Kreis am stärksten betroffen. In Rheinland-Pfalz die Kreise Mainz-Bingen, Alzey-Worms und der Donnersbergkreis.

Östliche Bundesländer weniger stark betroffen

In Baden-Württemberg droht den Kreisen Neckar-Odenwald, Main-Tauber, Heilbronn, Alb-Donau und Biberach der größte Zubau und damit in vielen Fällen ein Wertverlust. In Bayern betroffen sind die Kreise Landshut, Straubing-Bogen, Landsberg/ Lech, Fürstenfeldbruck und Aichach-Friedberg.

Auch in den östlichen Bundesländern weisen einige Landkreise große Zubauflächen für Windkraftanlagen auf. Dazu gehören Unstrut-Hainich, Sömmerda, Kyffhäuserkreis, Mansfeld-Südharz, Salzlandkreis, Börde, Anhalt-Bitterfeld, Stendal, Altmarkkreis-Salzwedel, Ostprignutz.Ruppin, Prignitz, Uckermark, Nordwestmecklenburg, Mecklenburgiesche Seenplatte. Der Wertverlust wird dort aber nicht so groß sein. Einerseits ist das Preisniveau ohnehin nicht so hoch wie im Westen. Außerdem wurden in den östlichen Bundesländern schon viele Windparks gebaut. Der Ausbau wird in Zukunft wohl näher bei der Nachfrage im Westen stattfinden. 

Fazit: Der Windkraftausbau wird in vielen Kreisen die Werte von Immobilien drücken. Investoren, die Immobilien in ländlichen Gebieten suchen, sollten sich mit dem Windkraftrechner der Agora informieren, ob Windparks in der Nähe gebaut werden können.

Hinweis: Den Windflächenrechner finden sie unter https://tinyurl.com/ps5hdjnr. In den Einstellungen stellen Sie den Abstand zu Siedlungen auf 400m und zoomen in der Karte in die Region, in der Sie investieren wollen.

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