Bremsmanöver bei Porsche
Die Oldtimer-Preise steigen langsamer.
Ein Bremsmanöver der Preise historischer Porsche nimmt Fahrt aus dem Gesamtindex der Historic Automobile Group International (HAGI). Der Rückgang der Porsche-Preise zog den HAGI-Topindex um 0,5% gegenüber dem Vormonat nach unten. Die Preise klassischer Porsche gaben im Vergleich zum Vormonat um 9% nach. Seit Jahresbeginn stehen aber noch immer gut 25% Plus unter dem Strich. Zudem ist zu beobachten, dass die Umsätze im Dezember noch einmal deutlich zulegen. Historische Porsches sind in diesem Jahr aber weiter die Spitzenreiter bei der Preisentwicklung. Sie werden verfolgt von klassischen Ferrari, die ein Plus von 18% verzeichnen. Im Vergleich zum Oktober legten sie rund 1,5% zu. Interessant in diesem Segment ist derzeit die Preisentwicklung der Fahrzeuge aus den Neunzigern und vom Anfang des Jahrtausend. Der Ferrari F40, der sich lange Zeit nicht vom Markteinbruch der Neunziger Jahre erholen konnte, changiert derzeit um die eine Million Euro. Generell zeigt sich auch bei klassischen Fahrzeugen zunehmend, dass es bei Volumenmodellen kaum noch Potenzial für Preissteigerungen gibt. Daran ändern auch die teils hohen Umsätze nichts. So sind derzeit für die Mercedes-Pagode (die von 1963-72 gebaute 230-280 SL) Preise von rund 150.000 Euro das Limit – und zwar nur für exzellente Exemplare. Auch die verschiedenen Modelle des Porsche 911 haben sich auf hohem Preis konsolidiert. Beim Mercedes-Benz 280 SE 3.5 ist sogar ein leichter Rückgang bei den Durchschnittspreisen zu beobachten. Das ist für Verkäufer bei Abschlüssen um die 250.000 Euro allerdings auch gut zu verkraften. In diesem Bereich wenden sich Kunden verstärkt den Randsegmenten zu. So konnten im Vorkriegssegment bei den Kompressormodellen interessante Transaktionen registriert werden.
Fazit: Der bisherige Trend des Jahres, die Entschleunigung der exponentiellen Preisentwicklung des Vorjahres, setzt sich fort. Das ist im Kern gesund und gut für die künftige Preisentwicklung.