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Automobile

Teil-Überhitzung bei Ferraris

Die Nachfrage nach klassischen Fahrzeugen bleibt hoch. Aber sie verschiebt sich in preiswertere Segmente.
Auf dem Markt für klassische Fahrzeuge verstärkt sich die Nachfrage nach neueren Modellen. Als Beispiel kann der Jaguar XJ 220 gelten, der diesen Namen jedoch eigentlich zu Unrecht trägt. Denn er impliziert entsprechend der Jaguar-Tradition eine Höchstgeschwindigkeit von 220 Meilen/h. Diese hat das Fahrzeug mit dem nachträglich ausgestatteten 6-Zylinder-Motor aber nie erreicht. Es wurden nur 213 Meilen/h gemessen, also weniger als 350 km/h. Der Jaguar XJ 220 steht bei Sammlern hoch im Kurs. Der kleine Geschwindigkeitsmakel bremst die Werteentwicklung des Modells dabei nicht aus. Da statt der geplanten 350 Exemplare zwischen 1992 und 1994 nur 275 Stück gebaut und verkauft wurden, bleibt das Fahrzeug rar, die Preise sind entsprechend hoch. Das ist für heutige Sammler eher von Vorteil. Der ursprünglich für 413.000 Pfund angebotene, aber zeitweise für nur 100.000-150.000 Pfund erhältliche Sportwagen legt derzeit deutlich auf bis zu ca. 215.000 Pfund zu. Besonders stark ist auch der Ferrari-Markt. Hier stiegen die Preise gegenüber dem Vormonat um 8,31% (HAGI-F-Index). Die Anfang Februar während der Retromobile versteigerten Ferrari hatten darauf aber nur einen geringen Einfluss. Interessant war die Artcurial-Auktion der Baillon-Sammlung. Dort erzielte ein Ferrari 250 California SWB Spyder aus dem Vorbesitz von Alain Delon immerhin 16,3 Mio. Euro. Es ist aber festzustellen, dass es in diesem Segment teilweise Übertreibungen gibt. Bei der Baillon-Versteigerung der rund 60 teils total zerfallenen seltenen Autos wurde der Trend zur Authenzität ein wenig übersteigert. Die Vor- und Nachkriegsfahrzeuge in teils gar nicht mehr wiederherstellbarem Zustand erreichten höhere Preise als gut fahrbereite Exemplare, die auf den Auktionen von Bonhams und RM einige Tage zuvor in Paris versteigert wurden. Die Preise klassischer Porsche sind dagegen aktuell im Rückwärtsgang. Der Rückgang um 1,09% im Monatsvergleich ist jedoch minimal und relativiert nur ein wenig den starken Anstieg aus Januar und Februar. Seit Jahresanfang stieg der HAGI P Index unter dem Strich um 3,43%. Auffällig ist, dass sich insbesondere alle luftgekühlten Porsche verstärkter Nachfrage erfreuen. Allerdings werden diese nicht alle im HAGI-P-Index abgebildet. Das gilt insbesondere für die späten Modellreihen 964 und 993. Allerdings werden unter diesen Modellen auch vermehrt Fahrzeuge auf den Markt gespült, deren schlechtere Qualität den geforderten Preis nicht immer rechtfertigen. Interessenten sollten hier Vorsicht walten lassen. Bei Mercedes wird ebenfalls ein Ausweich-Phänomen sichtbar: die Verschiebung der Nachfrage ins Massensegment. Weil die 190 SL und 230-280 SL (Pagode) mittlerweile deutlich über 100.000 Euro notieren, wächst das Interesse an der R107 SL-Baureihe (Mercedes 300 SL). Von dieser wurden zwischen 1972 und 1989 allerdings über 220.000 Stück gebaut. Die hohe Stückzahl verfügbarer Fahrzeuge spricht eigentlich gegen eine starke Wertsteigerung. Der 300 SL notiert mittlerweile aber dennoch um die 40.000 Euro, wenn es sich um ein wirklich gutes Exemplar mit geringer Laufleistung handelt. Insgesamt hat sich bei klassischen Mercedes die Preisentwicklung auf hohem Niveau beruhigt.

Fazit: Die Nachfrage nach klassischen Fahrzeugen ist weiter hoch. Allerdings verschiebt sie sich immer wieder aus den teureren in die preiswerteren Segmente. Daneben sind Ausweichbewegungen zu Fahrzeugen mit hohen Stückzahlen zu beobachten. Das spricht dafür, dass die Preise in den Top-Segmenten weitgehend ausgereizt sind und sich Geld mit Verkäufen aus der zweiten Reihe verdienen lässt.

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