Die Diskussion um höhere Zinsen in den USA sowie in Europa hat die Märkte in Bewegung versetzt. Die Anleihekurse dies- und jenseits des Atlantik wurden bereits gehörig durcheinandergewirbelt. Auch an den Aktienmärkten hinterlässt die Zinsdiskussion erste Spuren.
Die Anleihekurse in Emerging Markets haben jedoch nicht nennenswert auf den Wechsel der US-Zinspolitik reagiert. Angesichts der hohen Mittelzuflüsse in Schwellenländeranleihefonds während der vorigen beiden Jahre und der Tatsache, dass Emerging Market Bonds in der Regel sensibel auf die Zinsentwicklung in den Industriestaaten reagieren, ist die aktuelle Stabilität durchaus bemerkenswert.
Der Grund dafür liegt in der soliden wirtschaftlichen Entwicklung vieler Schwellenländer. Seit Juni 2016 ist das Wachstumsmomentum der Emerging Markets positiv. Die wichtigsten zyklischen Daten der zwanzig größten Schwellenländer haben sich seither verbessert. Inzwischen nimmt der Aufschwung an Breite zu. Nach dem Export, vor allem in rohstofflastigen Volkswirtschaften, zieht seit Jahresbeginn vor allem die Binnennachfrage an. Zum ersten Mal seit sechs Jahren ist in den Emerging Markets auch ein Kreditwachstum zu verzeichnen. Das wird durch Kapitalzuflüsse in die Länder begünstigt.
In diesem Umfeld sind vor allem Aktien aus Emerging Markets attraktiv. Sie profitieren stärker als Anleihen vom Aufschwung und sind für Zinsänderungen in Europa und den USA weniger anfällig. Zudem ist der Bewertungsabschlag von Schwellenländeraktien gegenüber ihren Pendants aus den entwickelten Märkten fast so groß wie zuletzt vor neun Jahren.
Ein Urgestein unter den Emerging-Markets-Aktienfonds ist der Magellan C des französischen Investmentspezialisten Comgest. Der bereits 1988 aufgelegte Publikumsfonds zählt zu den solidesten und beständigsten Anlageprodukten der Kategorie „Schwellenländeraktien“. In den vergangenen zehn Jahren erzielte der Magellan C eine jährliche Wertsteigerung von 4,47%. Mit diesem Ergebnis hat der Magellan C den Vergleichsindex (MSCI Emerging Markets) und auch das Gros vergleichbarer Investmentsfonds deutlich hinter sich gelassen. Der MSCI-Index schaffte im selben Zeitraum ein jährliches Plus von 3,34%. Die durchschnittliche Wertentwicklung ähnlicher Fonds der Anlagekategorie lag sogar nur bei 2,79% p.a. Interessant dabei: Trotz der Outperformance liegt die Volatilität des Magellan C im langfristigen Mittel deutlich unter dem Durchschnitt.
Hier zahlt sich die langjährige tiefe Markterfahrung des Fondsmanagements aus. In der Auswahl der Einzeltitel sind die Spezialisten um Wojciech Stanislawski, der den Magellan C seit 18 Jahren verantwortet, vollkommen frei. Ohne Beschränkungen auf bestimmte Regionen, Branchen oder Marktkapitalisierungen wird in die aussichtsreichsten Titel aus Schwellenländer-Börsen investiert. Darüber hinaus kann der Fonds Derivate kaufen, um das Aktien und Wechselkursrisiko abzusichern.
Die besten Renditechancen sehen die Manager von Comgest derzeit bei chinesischen Aktien. Rund 30,5% des Fondsvolumens stecken in Aktien aus dem Reich der Mitte. Mit etwa 12,9% sind brasilianische Dividendentitel ebenfalls recht hoch gewichtet. Hier suchen die Portfolioverwalter gezielt nach Titeln, die in den politischen Turbulenzen zu Unrecht abgestraft wurden.
Im Prinzip setzen die Fondsmanager auf die klassischen Wachstumsriesen unter den Schwellenländern. Sie mischen das Portfolio jedoch auch mit attraktiven Nischenthemen. Das größte Branchengewicht erhalten IT-Aktien (33,65%), gefolgt von Finanzdienstleistern (19,83%) und Konsumtiteln (16,14%).
Der Fonds kann zzgl. des Ausgabeaufschlags von 3,25% direkt über die KAG gehandelt werden. Wer die Fondsanteile an der Börse kauft, kann diese Ausgabekosten sparen. Die laufenden Kosten betragen jährlich 1,89%. Zinsen und Dividenden werden wieder angelegt.
Fazit: Anleger, die ihr Portfolio um Schwellenländeraktien ergänzen möchten, finden im Magellan C eine solide und langjährig bewährte Basisanlage mit sehr gutem Chance-Risiko-Verhältnis.
Bewertungsfazit: Der Magellan C beeindruckt seit Jahren mit überdurchschnittlichen Ergebnissen bei unterdurchschnittlichem Risiko. Die lange Historie zeigt auch, dass die Fondsmanager von Comgest mit den Herausforderungen an volatilen EM-Börsen sehr gut umgehen können. Die Ausgabe- und Verwaltungskosten sind niedriger als im Branchendurchschnitt. Blickt man auf die Performance, hätte sich der Kostenmehraufwand des aktiven Fonds gegenüber einem entsprechenden ETF gelohnt. Das Management ist sein Geld also wert.
Magellan C |
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Auflagedatum: 15.04.1988 |
Fondsvolumen: 3,55 Mrd. EUR |
Ausschüttungsart: thesaurierend |
Ausgabeaufschlag: max. 3,25% |
Börsenhandel: Ja, an allen dt. Börsenplätzen |
Gesamtkostenquote (TER): 1,89% p.a. |