Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2805
EU plant neue Russland-Sanktionen

Weiterleitungsklauseln sind ein Risiko für Exporteure

Die EU plant nach dem Tod von Alexey Nawalny offenbar neue Sanktionen gegen Russland - dabei sind viele Unternehmen noch nicht einmal auf die Folgen der Sanktionen des vorigen Pakets vorbereitet. Am 18. Dezember hatte die EU ihr 12 Sanktionspaket gegen Russland beschlossen. Diese Strafmaßnahmen wurden nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit verabschiedet und halten viele negative Überraschungen bereit - sogar für Unternehmen, die gar nicht direkte Geschäfte mit Russland machen.
Das zum Jahresende beschlossene 12. Sanktionspaket der EU betrifft viele Unternehmen, die nicht direkt mit Russland Geschäfte machen. Das breit diskutierte Einfuhrverbot russischer Diamanten ist nur die funkelnde Spitze des Sanktionspaketes. Viele Neuregelungen, die sehr weitreichende Folgen für Unternehmen haben, sind bei etlichen betroffenen nicht auf dem Radar. Davor hat Dr. Julia Pfeil gewarnt. Sie ist Rechtsanwältin und Partnerin für Öffentliches Wirtschaftsrecht bei Dentons (Frankfurt Main). 

Unternehmen betroffen, die kein direktes Russland-Geschäft haben

Ab 20. März gelten vor allem scharfe Weiterleitungsklauseln. Die betreffen Unternehmen, die Produkte in Länder außerhalb der EU und nicht in traditionelle westliche Staaten liefern. Per Weiterleitungsklausel müssen diese Unternehmen ihre Abnehmer verpflichten, die Ware nicht nach Russland weiterzuliefern. Darüber hinaus müssen wirksame Maßnahmen vereinbart werden, falls sich der Geschäftspartner nicht an das Verbot der Weiterlieferung hält. 

Unternehmen sind hier auf unsicherem Terrain unterwegs. Nicht geklärt ist, wie sich Unternehmen rechtlich absichern können. So ist streitig, ob ein Aufdruck auf der Ware ausreicht, der einen Weiterverkauf verbietet. Viele Unternehmen lassen sich in der Praxis wohl auch gar nicht darauf ein, neue AGB zu vereinbaren. Unklar ist zudem, was eine wirksame Abwehrmaßnahme ist, falls ein Verstoß festgestellt wird.

Weiterleitungsklauseln für viele Produkte

Die Weiterlieferungsklauseln betreffen zahlreiche Produkte. Dazu gehören u.a. Elektronik, Kommunikation- und Satellitennavigation, elektrische Komponenten und Maschinen und Ausrüstung für die Herstellung solcher Produkte. Auch die Ausfuhr- und Einfuhrverbote wurden mit dem 12. Sanktionspaket erneut ausgeweitet. "Diese müssen die Unternehmen nun wieder aus den Güterlisten der EU herausarbeiten - meist per Hand, denn ein elektronisches Auslesen der Listen ist nicht möglich", schreibt die Börsenzeitung.
Fazit: Das 12. Sanktionspaket hält für viele Unternehmen negative Überraschungen bereit, auch wenn sie selbst gar nicht direkt im Russland-Geschäft tätig sind. Exporteure müssen sich eine Übersicht verschaffen und Informationen zu ihren Kunden sammeln, um sie ggf. der BAFA zu melden.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang