Weltmarkt rutscht in eine Defizit-Situation
Mit dem Aluminiumpreis geht es derzeit deutlich aufwärts. Der Kurs des Leichtmetalls handelt mit aktuell rund 3.250 US-Dollar je Tonne nur noch knapp unter dem Allzeithoch von 3.380 US-Dollar aus dem Jahr 2008. Allein während der letzten zweieinhalb Monate ist der Aluminiumpreis um gut ein Viertel gestiegen. Binnen Jahresfrist hat sich das Industriemetall um rund 54% verteuert.
Die Ursache des Preisanstiegs ist fundamental begründet. Im vergangenen Jahr stieg der weltweite Aluminiumverbrauch stark an. Im ersten Pandemiejahr 2020 gab es einen globalen Aluminium-Überschuss von 1,9 Millionen Tonnen. Im vorigen Jahr ist der Aluminiummarkt jedoch in ein Defizit gerutscht. Der Verbrauch überstieg die Produktion um 1,2 Millionen Tonnen.
Alu-Produktion rutscht ins Defizit
Auch für dieses Jahr zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Entspannung ist kaum in Sicht, vor allem da in China, dem weltweit größten Aluminiumproduzenten, viele Werke ihre Kapazitäten nicht vollständig nutzen. Neben corona-bedingten Teil-Lockdowns in der Volksrepublik behindert die anhaltende Stromknappheit die Produktion der Aluminium-Hütten.
Daneben verunsichert auch die Ukraine-Krise den Markt. Denn rund 13& der weltweiten Aluminiumproduktion entfallen auf den russischen Konzern Rusal. Sollte es im Zuge der Krise zu Sanktionen gegen Russland kommen, dürfte dies das weltweite Angebot enorm beeinträchtigen.
Lagerbestände fallen
Die Knappheit zeigt sich schon deutlich bei den weltweiten Lagerbestände. Sie gehen kontinuierlich zurück. So liegen in den Lagerhäusern nur noch rund 1,5 Millionen Tonnen. Der weltweite Verbrauch wird dagegen auf 66 Millionen Tonnen geschätzt. Die Produktion kann die hohe Nachfrage aber gerade nicht gut ausgleichen.