Winterolympiade in China steht auf der Kippe
Ob die für Februar kommenden Jahres geplanten Olympischen Winterspiele in China tatsächlich stattfinden werden, ist keineswegs sicher. Der Grund: Covid. In China ist dazu eine heftige Diskussion entbrannt. Sie wird hauptsächlich von Virologen und Ärzten geführt. Die Regierung hält sich aus dieser Auseinandersetzung bislang weitestgehend heraus. Sie hat aber das letzte Wort.
China hat bisher rund zwei Milliarden Dosen Anti-Covid-Impfstoff produziert. Neben dem beschränkten Export hat China rund eine Milliarde Chinesen ein oder zweimal geimpft. Entgegen den Hoffnungen in Peking ist dadurch das Covid-Problem aber nicht verschwunden. Die Regierung fährt aber eine Null-Covid-Strategie. Erst wenn das erreicht ist, will sich China wieder nach außen öffnen.
Derzeit keine Spiele möglich
Die heutigen Beschränkungen in China wegen Covid ließen keine Olympischen Winterspiele zu. Also wird eine Entscheidung – für oder gegen die Spiele – in Kürze unvermeidlich werden.
Streit zwischen Experten und Politik
Zu den großen Streitern in dieser Diskussion gehört Professor Zhang Wenhong aus Shanghai, der in China eine ähnlich einflussreiche Position einnimmt wie Anthony Fauci in den Vereinigten Staaten. Professor Zhang vertritt mit Nachdruck die Meinung, dass die Ausrottung von Covid unmöglich ist und die Welt lernen müsse, mit Covid zu leben – also auch Olympische Winterspiele zu betreiben.
Der bisherige Gesundheitsminister in Beijing, Gao Qiang, hält diese Argumentation allerdings für unverantwortlich. Daher treibt die Regierung das Impfprogramm kräftig weiter voran. Bis zum Ende dieses Jahres sollen 80% der gesamten Bevölkerung zweimal geimpft sein. Eine Garantie für die Abhaltung der Spiele ist das aber noch lange nicht.
Fazit: Die chinesische Regierung versucht bisher, nicht in die gleichen Verfahrensfehler zu verfallen, wie das die japanische Regierung vor den Sommerspielen getan hat. Das hält derzeit die Politiker in Peking davon ab, sich öffentlich zur Olympia-Diskussion zu äußern.