Yachten günstig im Angebot
Liebhaber können am Markt gerade gute Schnäppchen schlagen. Denn viele Besitzer wollen sich aufgrund verschiedener Trends vergrößern und modernisieren. Sie stoßen daher ihre alten Yachten ab. Allerdings ist die Nachfrage nach Gebraucht-Yachten im hochpreisigen Segment nicht sonderlich groß. Viele Vermögende wollen lieber neue Exemplare, die ganz und gar ihren individuellen Vorstellungen entsprechen. Das führt dazu, dass etliche Verkäufer mit den Preisen heruntergehen müssen. Exemplarisch hat sich das bei der 54m-Segelyacht „Pink Gin VI“ gezeigt. Eigentümer Hans Georg Näder, Chef des Duderstädter Medizintechnikriesen Otto Bock, ruft für das Schiff inzwischen einen Preis von 38 Mio. Euro auf. Vor einem Jahr waren es noch 45 Mio. Euro.
Wer es nicht ganz so groß dimensioniert wie Hans Georg Näder mag, findet aber auch bei anderen Yacht-Größen attraktive Preise. Gut ausgestattete gebrauchte Segelyachten ab einer Länge von 20m in gutem Zustand gibt es aktuell ab 200.000 Euro. Wer es 10m länger mag, sollte mit einem sechsstelligen Betrag rechnen. Nach oben sind die Grenzen natürlich offen.
Wohlhabender und nachhaltiger
Gleich mehrere Trends wirken derzeit auf den Yacht-Markt ein. Die Anzahl der Millionäre wächst stetig – vor allem in der Asien-Pazifik Region. Während es in der Region 2014 noch 4,7 Menschen mit einem Vermögen von mindestens einer Million Dollar gab, waren es 2020 bereits 6,9 Millionen Millionäre.
Auch die Zahl der Ultra-Reichen (Personen mit einem Vermögen ab 30 Millionen US-Dollar) wächst stetig. Ihre Zahl stieg um 1,7% im vergangenen Jahr. 100.000 Vermögende aus den USA können sich zu dieser Gruppe zählen. China holt hier allerdings kräftig auf. Mittlerweile leben auch hier etwa 30.000 Ultra-Reiche. In Deutschland sind es 15.000. Das verlagert die Nachfrage nach Yachten weiter in Richtung Asien.
Nachhaltigkeitstrend beeinflusst den Yacht-Markt
Der Nachhaltigkeitstrend wirkt ebenfalls auf den Yacht-Markt ein. Deutschen Schiffsbauern kommt bei dieser Entwicklung eine besondere Bedeutung zu. Denn während bei der Herstellung von Container-Schiffen Unternehmen aus Südkorea und China die Nase vorn haben, profilieren sich heimische Produzenten als ökologisch-versierte, hochqualitative Spezialanbieter.
Deutlich spürbar sind auch der demografische Wandel und auch die Corona-Auswirkungen in beliebten Revieren. So kommen etliche Eigner in Deutschland allmählich in die Jahre, in denen sie das maritime Leben nicht mehr so aktiv verfolgen. Darum wechseln sie sukzessive auf die Verkäuferseite. Daneben ist spürbar, dass die eingeschränkten Reisemöglichkeiten während der Corona-Krise zu einem Umdenken bei einigen Eignern führen. Sie konnten schlicht nicht zu ihren "Schätzchen" fliegen und damit umher cruisen. Auch das führt dazu, dass die Verkaufsüberlegungen anwachsen. Das betrifft übrigens auch Liegeplätze, z.B. auf Mallorca, aber auch auf den griechischen Inseln oder Kroatien. Der Rückzug aus diesen Revieren zeigt sich umgekehrt teilweise in einem Zuzug in deutsche Reviere, die natürlich leichter erreichbar sind.
Yacht-Aktien als interessante Langfrist-Investments
Interessant für die Vermögensanlage sind vor diesem Hintergrund auch Yacht-Aktien. Exemplarisch zu nennen ist hier etwa die Aktie der HanseYachts AG (ISIN: DE 000 A0K F6M 8 | letzter Kurs: 5,30 EUR). Der weltweit zweitgrößte Hersteller von Segel-Yachten hat sich nach schwierigen Jahren bis 2019 kontinuierlich aus den roten Zahlen herausgewirtschaftet – dann schlug Corona zu. Am Jahresende verbuchten die Greifswalder einen Verlust von 16 Mio. Euro.
Die langfristigen Aussichten des Schiffsbauers sind gut. 80% der gebauten Yachten gehen in den Export. Hier profitiert das Unternehmen von der steigenden Asien-Nachfrage und dem exzellenten Ruf deutscher Unternehmen. Langfristig orientierte Anleger steigen hier ein. Ein vorläufiges Kursziel dürfte im Bereich um 6,50 Euro liegen.
Fazit: Der Yacht-Markt ist gerade für Käufer besonders interessant. Wer aktuell überlegt eine Yacht zu erwerben, stößt auf eine günstige Angebotssituation, die viele lukrative Einstiegspreise zeigt. Auch die Zahl der Sharing-Angebote nimmt signifikant zu. Für Anleger sind aber auch Yacht-Aktien nach einem desolaten Jahr 2020 interessant.