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Kreditversicherer Atradius warnt

Zahlungsmoral in der Lebensmittelbranche sinkt

In der Lebensmittelbranche sinkt die Zahlungsmoral. Die Zahl der Unternehmen, die verspätet oder gar nicht mehr zahlen, steigt in diversen Segmenten der Branche signifikant an. Darauf hat der international tätige Kreditversicherer Atradius hingewiesen.
In der Lebensmittelbranche wachsen die Zahlungsprobleme. Darauf weist der international tätige Kreditversicherer Atradius hin. In der gesamten Branche hat sich die Zahlungsmoral erheblich verschlechtert. Die Zahl der Nichtzahlungsmeldungen nimmt rapide zu. 

In der Fleischbranche gibt es die größten Probleme. "Von den Unternehmen in diesem Segment geht derzeit das höchste Zahlungsrisiko innerhalb der Lebensmittelbranche aus.“ Das sagt Michael Karrenberg, Regional Director Risk Services Germany, Central and East Europe bei Atradius. Die Nichtzahlungsmeldungen haben 2023 demnach um 28% zugenommen. 

Zahlungsmoral in der Lebensmittelbranche sinkt

Auslöser dafür sei vor allem der stark sinkende Fleischkonsum der Deutschen. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Schwein, Rind, Huhn usw. dürfte 2023 unter die Marke von 50 Kilogramm gesunken sein. Im Jahr 2022 aßen die Deutschen im Durchschnitt noch 52 Kilogramm p.a. Auch das waren schon vier Kilogramm weniger als 2021.

Auch in anderen Segmenten der Lebensmittelbranche sinkt die Zahlungsmoral erheblich. Im Bereich Lebensmittel und Getränke stieg die Zahl der Meldungen über Nichtzahlungen gegenüber dem Vorjahr um 18%. Stabil ist das Segment Obst und Gemüse.

Unternehmen können Preissteigerungen nur langsam weitergeben

Hintergrund der wachsenden Zahlungsschwierigkeiten in der Branche sind die steigenden Preise. Viele Unternehmen sind mit steigenden Rohstoffpreisen konfrontiert, können diese aber nur mit zeitlicher Verzögerung weitergeben. Außerdem sind sie mit einem starken Gegenspieler konfrontiert. Denn der Handel versucht, Preisanhebungen mit Blick auf die Reaktionen der Endkunden im Laden verhindern will. 
Fazit: Die Unternehmen der Lebensmittelbranche stehen unter erheblichem finanziellem Druck. Angesichts steigender Mindestlöhne, hoher Energie- und Rohstoffkosten und des Bestrebens der Politik, andere Haltungsformen durchzusetzen, wird dieser Druck hoch bleiben.
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