Zinsprognose spricht für steigende Ölpreise
Das ging schnell: Der Ölpreis hat nach dem Treffen der OPEC+ den Rückwärtsgang eingelegt (FD vom 01.12.2023). Trotz geplanter Förderkürzungen des Ölkartells ist der Ölpreis an der 80-Dollar-Marke gescheitert und deutlich gefallen. In dieser Woche rutschte der Ölpreis sogar kurzzeitig unter die 70-Dollar-Marke und markierte bei 67,70 US-Dollar je Barrel ein Fünf-Monats-Tief. Bleibt ein Minus von gut 12,5% innerhalb von 14 Tagen.
Wer unserer Short-Empfehlung gefolgt ist, kann nun erst einmal Kasse machen. Denn inzwischen ist Öl kurzfristig überverkauft und trifft aus technischer Sicht in der Nähe der Jahrestiefs (ca. 67,50 USD/Fass) auf einen massiven Unterstützungsbereich.
Sinkende Zinsen sind gut für den Ölpreis
Aus fundamentaler Sicht sorgt die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA für Entspannung beim Ölpreis. So hatte die US-Notenbank Fed am Mittwochabend zwar den Leitzins zunächst unverändert belassen, zugleich jedoch Signale für eine Zinssenkung im kommenden Jahr gesendet. Von niedrigeren Zinsen dürfte die Wirtschaft der Vereinigten Staaten und damit auch die Ölnachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt profitieren.
Daneben sorgt ein unerwartet starker Rückgang der US-Ölreserven für Auftrieb. Die US-Lagerbestände an Rohöl sind in der vergangenen Woche um 4,3 Mio. auf 440,8 Mio. Barrel gesunken. Dies war der zweite Rückgang in Folge. Marktbeobachter hatten lediglich einen Rückgang der Lagerbestände um 1,6 Mio. Barrel erwartet.
OPEC+ hält an Ölprognose fest
Die OPEC+ hat indes ihre Prognose für das Wachstum der weltweit täglichen Ölnachfrage 2023 und 2024 unverändert gelassen. Das Ölkartell erwartet, dass sie verglichen mit dem Vorjahr um 2,5 Mio. BpD (Barrel pro Tag) zunehmen wird.