Aluminiumpreis setzt wieder bei 2.000 Dollar auf
Die Bodenbildung bei Aluminium schreitet voran. Seit April werden Rücksetzer beim Preis des Leichtmetalls regelmäßig an der 2.200-Dollar-Marke aufgefangen. Mit aktuell rund 2.209 US-Dollar je Tonne handelt Aluminium erneut an diesem technisch wichtigen Unterstützungslevel. Das eröffnet mittel- und langfristig orientierten Anlegern erneut eine Einstiegsgelegenheit.
Der Aluminiumpreis wird aktuell durch widersprüchliche Marktmeldungen aus China beeinflusst. Im Mai fielen die Aluminium-Importe Chinas verglichen mit dem Vormonat niedriger aus. Das deutet auf den ersten Blick auf eine fallende Nachfrage im Reich der Mitte hin. Zugleich hat sich aber die chinesische Aluminiumproduktion im Mai erholt. Das wiederum hat den Importbedarf des rohstoffhungrigen Landes gedämpft.
In China laufen die Alu-Hütten wieder an
Hinter der gestiegenen Produktion steht vor allem, dass die Betriebe in China wieder arbeiten dürfen. Die Aluminiumproduzenten in der Region Yunnan dürfen seit dem 17. Juni ihren Betrieb wieder hochfahren. Das hat das Informationsportal Shanghai Metals Markets gemeldet. Die Unternehmen hatten die Produktion zuvor wegen dürrebedingter Stromrationierungen im Herbst einstellen müssen.
Dass China nun dauerhaft wieder mehr Alu selbst produziert, ist aber längst nicht sicher. Angesichts der aktuellen Hitzewelle im Reich der Mitte, die den Strombedarf aufgrund eines höheren Bedarfs für Klimatisierung insgesamt erhöht, dürfte die enorm energieintensive Aluminiumproduktion in den nächsten Wochen kaum stark gesteigert werden. Daher bleibt zunächst abzuwarten, ob die jüngste Erholung der chinesischen Produktion tatsächlich nachhaltig ist. Da China zuletzt für rund 50% der globalen Aluminiumproduktion verantwortlich war, dürfte eine weiterhin erzwungene stockende Produktion den Aluminiumpreis eher stützen.