Aluminiumpreise noch im Sinkflug
Nach den deutlichen Kursgewinnen zu Jahresbeginn ist der Aluminiumpreis kräftig zurückgekommen. Anfang März, kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine, markierte das leichte Industriemetall bei 3.849 US-Dollar je Tonne ein Allzeithoch. Inzwischen handelt Aluminium mit 2.430 US-Dollar je Tonne so tief, wie seit rund 12 Monaten nicht mehr. Seit dem Allzeithoch im März ist der Aluminiumpreis somit um mehr als ein Drittel gefallen. Inzwischen zeichnet sich bei dem Leichtmetall zwischen 2.300 und 2.500 US-Dollar je Tonne eine Bodenbildung ab.
Produktion wird heruntergefahren
Auch die fundamentale Lage auf dem Aluminiummarkt spricht für künftig höhere Preise. Denn das Angebot an Aluminium auf dem Weltmarkt geht aufgrund des heftigen Preisverfalls immer stärker zurück. Laut Angaben des größten russischen Aluminiumproduzenten Rusal dürften 20% der globalen Aluminiumproduktion bei gegenwärtigen Preisen Verluste einfahren. In Summe sind dies etwa 13 Millionen Tonnen, die unwirtschaftlich produziert werden. Vor diesem Hintergrund sind weitere Produktionskürzungen – vor allem in Europa – wahrscheinlich.
Bereits in der vergangenen Woche gab der norwegische Aluminiumkonzern Hydro die Schließung einer Schmelze in der Slowakei zum Ende des nächsten Monats bekannt. Als Grund dafür nannte Hydro vor allem die anhaltend hohen Strompreise.
Chinas Alu-Appetit lässt nach
Das knapper werdende Angebot auf dem Weltmarkt und eine rekordhohe Aluminiumproduktion in China haben dazu geführt, dass die Volksrepublik im Juli deutlich weniger Aluminium importierte. Laut Angaben der chinesischen Zollbehörde lagen die Einfuhren 38,3% unter Vorjahresniveau. In den ersten sieben Monaten wurden gut 28% weniger importiert, als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.