Amerikanische Airlines und Bauern drängen auf Ethanol im Flugtreibstoff
Mehrere große amerikanische Fluggesellschaften wie United Airlines und Alaska Airlines wollen eine Ethanol-Pflicht im Flugtreibstoff. Ethanol wird als Bestandteil der neuen "grünen" Flugtreibstoffe verkauft. Die amerikanische Luftfahrt hat sich dazu verpflichtet, bis zum Jahre 2050 das so genannte Net Zero zu erreichen. Auf diesem Weg soll das aus Mais gewonnene Ethanol eine große Hilfestellung leisten.
Tatsächlich geht es um etwas anderes: den US-Bauern um den Maisabsatz, den Fluggesellschaften um Steuervorteile. Bereits seit 2007 gibt es in den Vereinigten Staaten die Vorschrift, dass Ethanol in die Fahrzeugtreibstoffe gemischt werden muss. Die amerikanische Landwirtschaft sorgt sich jetzt darum, wie lange dieser Ethanol-Absatz noch funktionieren wird, wenn sich mehr und mehr Autokäufer für Elektrofahrzeuge entscheiden.
Steuervorteile im Blick
Die Fluggesellschaften schielen auf die einschlägigen Steuervorteile, die die Regierung von Präsident Joe Biden eingeführt hat. Je nach dem Ausmaß der Schadstoff-Reduzierung im Flugtreibstoff gibt es Steuervorteile zwischen 1,25 und 1,75 US-Dollar je Gallone (rund 3.785 Liter). Der internationale Luftverkehrsverband, die IATA, hat errechnet, dass die Zivilluftfahrt jährlich rund 450 Mrd. Liter grünen Treibstoff benötigen wird. Erzeugt wird bisher aber nur eine Menge von 300 Millionen Liter im Jahr.
Unterstützung wird der Vorstoß auch aus dem Ausland erhalten. Denn auch ausländische Unternehmen könnten profitieren. BP und Shell – zwei europäische Lieferanten von Flugzeugtreibstoff – sind bereits in die Gespräche eingebunden. Brasiliens Bauern dürften ebenfalls mit von der Partie sein und andere Länder, die Ethanol in größerem Umfang liefern können, wie Kanada oder Indien.