Es gibt ein neues Börsensegment für kleine und mittelständische Unternehmen. Am 1. März hat die Deutsche Börse gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium den Börsenplatz Scale in Frankfurt eröffnet. Dieser Markt soll den Unternehmen einen besseren Zugang zu Eigenkapital ermöglichen.
Scale startet mit zunächst 37 Unternehmen. Eine Branchenbeschränkung gibt es nicht. Unternehmen, die eine Notiz in diesem Segment anstreben, müssen einige Kriterien erfüllen. Sie müssen mindestens 10 Mio. Euro Jahresumsatz haben, einen Jahresabschluss vorlegen, ein positives Eigenkapital haben und mindestens 20 Mitarbeiter beschäftigen. Außerdem müssen die Unternehmen bereits mindestens zwei Jahre bestehen. Damit siedelt sich das Segment über dem Entry Standard an und stellt auch höhere Anforderungen an die Firmen als vor gut 20 Jahren der Neue Markt.
Die Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmer sind damit inzwischen sehr breit gefächert. Neben den üblichen Hausbanken – in Kombination mit Förderbanken und den Beteiligungsgesellschaften der Länder – gibt es die Möglichkeit der Anleihenplatzierung, die Emission von Genussscheinen (Fremdkapital) und den Gang an die Börse (Eigenkapital). Daneben bieten sich Gelegenheiten mit Private-Equity-Investoren. Viele, insbesondere kleine, Unternehmen nutzen aber längst nicht alle Möglichkeiten aus.
Die kontinuierliche Belebung der Start-up-Aktivität in Deutschland (voran in Berlin) ruft die Politik noch stärker auf den Plan. So werden die Förderprogramme vielfältig ausgebaut und aufgestockt. Neben höheren Mitteln für Forschung und Entwicklung werden in den nächsten Jahren vor allem neue Förderprogramme für Start-ups aufgelegt. Allein für Wachstumsunternehmen stehen bis 2019 rund 2 Mrd. Euro Fördergeld bereit.
Fazit: Im Windschatten der guten Konjunktur verbessert die Politik die Förderlandschaft für Unternehmen. Die Möglichkeiten, Kapital zu beschaffen, werden damit noch breiter.