Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1523
Unternehmensfinanzierung

Inflation sinkt, Kreditkosten nicht

Die Inflationsrate in der Eurozone sinkt wieder, aber der Preisauftrieb kommt nicht wie von der EZB erhofft in Gang.
Die Inflationsraten in der Eurozone sinken wieder. Wie schon vor geraumer Zeit von uns prognostiziert, wirkt jetzt der Basiseffekt der Energiepreise. Im Zuge dessen ist die deutsche Inflationsrate im März kräftig von 2,0% auf 1,5% gefallen. Im gesamten Euroraum steuert die Inflationsrate damit wieder auf die Größenordnung von 1% zu. Sogar die Kerninflationsrate – also ohne Energie- und Nahrungspreise – ist wieder spürbar rückläufig. Das bringt die Europäische Zentralbank (EZB) in die Bredoullie. Denn trotz des moderaten Wirtschatsaufschwungs in der Eurozone kommt der Preisauftrieb in der Eurozone nicht wie von der EZB erhofft in Gang. Das hätte zur Folge, dass die Geldhüter noch längere Zeit an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhalten müssten. Die Leitzinsen müssten weiter bei Null gehalten und kräftig Anleihen gekauft werden. Untermauert wird das durch die wieder rückläufige Inflationserwartung. Der Markt rechnet parellel zum allmählichen Auslaufen des Basiseffekts bei den Rohstoffpreisen nicht mehr mit stark steigenden Inflationsraten. Das signalisieren auch die Renditen. Die gehen im gesamten Euro-Raum wieder zurück. Die Rendite für 10-jährige deutsche Staatsanleihen tendiert schon wieder in Richtung 0,25%. Auf der Guthaben-Seite geben die Banken die aktuell sinkenden Marktzinsen prompt wieder an die Unternehmen weiter. Die Negativzinsen, die Firmen seit Ende 2016 bei einigen Banken auf Tagesgeld zahlen müssen, werden nun auch bei Festgeldern verlangt. Für Festgelder mit einer Bindung bis zu 12 Monaten fällt seit  Dezember ein Negativzins von 0,12% an. Das hat die Unternehmensberatung Barkow Consult ermittelt. Der Druck auf die Anlagekonditionen dürfte weiter anhalten. Auf der Kreditseite dürfen Firmen aber nicht mit deutlich sinkenden Zinsen rechnen. Hier sind die Konditionen auf dem Niveau des Vormonates konstant. Wir halten den aktuellen Rückgang nur für ein kurzes Intermezzo während der Bodenbildung nach einem jahrelangen Verfall der Zinsen. An der fundamentalen Zinswende ändert das nichts. Für diese Einschätzung spricht auch, dass der Markt den realen Entwicklungen vorläuft. Mit Blick auf das Jahresende dürften darum bald Spekulationen beginnen, wann und wie die EZB die Wende ihrer Geldpolitik steuern wird. Die Anleihenkäufe laufen Ende 2017 aus. Allein das Wegfallen dieser Nachfrrage dürfte die Renditen nach oben treiben lassen.

Fazit: Spätestens ab Herbst werden die Marktzinsen zu steigen beginnen. Unternehmen sollten sich in den kommenden zwei Quartalen um langfristige Finanzierungsoptionen kümmern. Sichern Sie sich jetzt strategisch ab.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Buntes Land, graue Medien

Verfassungsgericht: Kritische Kommentare erlaubt

Das Bundesverfassungsgericht hat die Bundesregierung zum zweiten Mal ausgebremst. Erst musste es die Ampelkoalition in Haushaltsfragen auf den korrekten Weg zwingen. Nun hat das oberste Gericht der Regierung untersagt, einen kritischen Kommentar eines Journalisten gerichtlich zu verbieten. Dieses Novum ist aber nur ein Mosaik-Steinchen in einer ganzen Reihe von Versuchen, kritische Berichterstattung zu unterbinden, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann
  • Fuchs plus
  • Je dunkler die Zeiten, desto heller strahlt die Romantik

Sammler entdecken die Romantik wieder

Je dunkler die Zeiten, desto heller strahlt die Sehnsucht nach Romantik. Das bekommt auch der Kunstmarkt zu spüren, auf dem die Werke dieser Epoche wieder stärker gesucht werden. Das manifestiert sich in der Preisentwicklung.
  • Fuchs plus
  • Klimaschützer bremsen Geschäftsflugzeuge in Europa aus

Business Aviation wächst global

Die Klimaschützer bremsen die Business Aviation in Europa spürbar aus. Das zeigt sich bei einem Blick auf die Wachstumszahlen der Branche. Der geht es weiterhin gut, aber das Wachstum verschiebt sich deutlich in andere Regionen der Welt.
Zum Seitenanfang