CLAIR entlarvt Recycling-Trittbrettfahrer
Die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) kann jetzt Millionen von Verpackungsdatensätzen und Textdokumenten vollautomatisiert auswerten. Unternehmen, die ihrer Zahlungspflicht nicht nachkommen, werden damit entlarvt. Hintergrund: Viele Unternehmen haben sich bisher erfolgreich davor gedrückt, für das Recycling ihrer Verpackungen zu bezahlen. Die Kontrolldichte wird nun mit der digitalen Überwachung deutlich enger.
Millionen Daten verknüpfen
Die ZSVR hat nun die Analyseplattform CLAIR am Start. Damit will sie für mehr Fairness im Recycling-Markt sorgen – rein digital und „mit hoher Wirkung", wie es heißt. Ausgangsfrage des Projektes: Wie können Trittbrettfahrer entlarvt und den Vollzugsbehörden zugänglich gemacht werden – und zwar datenbasiert, automatisiert, effektiv? Es galt, die Daten aus dem Verpackungsregister LUCID mit externen Datenquellen zu verknüpfen, aufzubereiten und nutzbar für Analysen zu machen. Der Weg: Programme schreiben, Terrabytes an Daten strukturieren (jeden Tag kommen neue hinzu), Texte auslesen, Daten kompatibel machen.
Trittbrettfahrer und Geldbußen
Analysen auf Basis von Algorithmen decken nun auf, wenn Unternehmensangaben oder Meldungen zu den Verpackungsmengen unvollständig oder fehlerhaft sind. Das hat es in der Form noch nicht gegeben. Die ZSVR ist technisch und fachlich in der Lage, über 4 Mio. Mengenmeldungen der Unternehmen mit mehr als 550.000 PDF-Seiten Prüferdokumentation zu plausibilisieren und zu überprüfen. Verdachtsfälle werden identifiziert und an die Vollzugsbehörden übergeben.
Fazit: Unternehmen sollten sich wappnen und ihrer Pflicht nachkommen. Die Gefahr, aufzufliegen wächst jedenfalls deutlich.
Hinweis: Der Bundesverband der IT-Anwender „VOICE“ hat die ZSVR-Plattform mit dem zweiten Platz beim „Best Data Project Award“ in der Kategorie „Mittelstand“ ausgezeichnet.