Firmengelände nachhaltig aufwerten
Unternehmen, die auf ihrem Betriebsgelände oder ihren Außenanlagen ein Biotop anlegen, können damit mehrere positive Effekte erreichen. Das zeigt der Werkzeugspezialist Hahn+Kolb. Das Unternehmen hat seine Außenanlagen, die gut die Hälfte des 48.000 m2 großen Firmengeländes ausmachen, als Biotop gestaltet.
Ein solches Projekt hat einen hohen Nutzwert, der über den direkten ökologischen Nutzen hinaus geht. Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter nehmen umweltbewusstes Handeln positiv wahr. Das kann deren Entscheidungen positiv beeinflussen. Ein Biotop kann das Image eines Unternehmens positiv aufladen. Es kann auf Produkten damit geworben werden. Außerdem bietet ein Biotop immer wieder gute Anlässe, für Marketing und PR - vor allem in den sozialen Medien.
Professionelle Planung und eine Auszeichnung
Hahn+Kolb hat sich dem Projekt professionell genähert. Schon vor zehn Jahren hat sich das Unternehmen entschieden, ein Biotop anzulegen. Statt einfacher Rasenflächen sollten die Außenanlagen facettenreich gestaltet werden. Darum wurden für die Außenflächen des neuen Vertriebs- und Logistikzentrums am Stammsitz Ludwigsburg vielfältige Biotope angelegt. Beim Bau des Logistikzentrums wurde der alte Baumbestand weitgehend erhalten. Hinzu kamen ein Retentionsbecken für das Regenwasser vom Dach des Logistikzentrums. Diverse Steinriegel, eine Streuobstwiese, Totholzstapel und verschiedene Heckentypen mit einheimischen Sträuchern lockern das Gesamtbild auf und erhöhen die Artenvielfalt.
Der Erfolg ist groß. Bis heute wurden auf dem Firmengelände 134 verschiedene Pflanzen, 23 Vogelarten, elf Tagfalter und zwölf Libellenarten nachgewiesen. Darunter sind sogar Raritäten wie das Sechsfleckwidderchen (Schmetterling). Angesiedelt haben sich acht Vogelarten, die auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere stehen. Das Biodiversität-Projekt wird von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen begleitet. 2019 gab es für das gelungene Projekt die Auszeichnung „UN-Dekade Biologische Vielfalt“.