Hohe Förderungen für Wasserstoff
Die Pläne zur Verdopplung der Wasserstoffproduktion in Deutschland 2030 werden teuer für die Steuerzahler. Bis 2030 sollen Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff mit einer Leistung von mindestens 10 GW in Deutschland zur Verfügung stehen. In der letzten Strategie von 2020 waren nur 5 GW geplant. Das BMWK wird nun hohe Förderungen für Wasserstofferzeuger und -nutzer bieten, um seine Pläne zu verwirklichen. Dabei könnten die Ziele rein marktwirtschaftlich ebenfalls mit nur geringer Zeitverzögerung erreicht werden.
Förderung für Wasserstoffanlagen und -kraftwerke
Für den Bau von Wasserstoffanlagen soll es ein Gebotsverfahren geben. Jene, die die geringste Förderung für die höchste Leistung verlangen, werden dabei gewinnen. Erste Ausschreibungen soll es ab Ende 2023, Anfang 24 geben. Für Anlagen auf See wird es ab 2024 eigene Ausschreibungen geben. Um die Ausfallsicherheit der Stromversorgung zu gewährleisten, sollen Gaskraftwerke, die mit Wasserstoff betrieben werden können, gefördert werden. Es geht um eine zusätzliche Kraftwerksleistung von 8,8 GW. Das entspricht fast 10% der aktuell in Deutschland vorhandenen konventionellen Kraftwerksleistung, bzw. 4% der Gesamtleistung. Die EU hat Subventionen für diese Kraftwerke grundsätzlich genehmigt.
Förderung für industrielle Nutzer und verschiedener Anwendungen
Die Förderprogramme werden insgesamt bis 2030 wohl um die 100 Mrd. Euro umfassen. Die schon vor einigen Wochen bekannt gegebenen Pläne für Klimaschutzverträge, mit denen die Wasserstoffnutzung in energieintensive Industrien (Stahl, Zement, Chemie) gefördert werden soll, werden etwa 50 Mrd. Euro kosten. Für IPCEI Wasserstoff, also die Subvention für den Bau neuer Anlagen und Anwendungen in Pilotprojekten stehen 7 Mrd. Euro zur Verfügung. Für den Bau von Wasserstoffanlagen bei Stahlerzeugern wurden schon drei Mrd. Euro zugesagt. Weitere Stahl-Projekte werden folgen. Zur Förderungen für Wasserstoff-Anlagen werden insgesamt wohl über 10 Mrd Euro zusätzlich dazukommen, die Kraftwerksförderung wird wohl ähnlich hoch ausfallen.
Produktion in Deutschland 2030 konkurrenzfähig
Es droht eine Überförderung. Projekte werden gefördert, die auch ohne Subventionen finanziert worden wären. Eine neue Studie des Wuppertal-Instituts, das zur Energiewende forscht, hat die Wasserstoffkosten untersucht. Ergebnis ist, dass die Produktionskosten für grünen Wasserstoff in Deutschland um einiges niedriger sein werden, als noch vor wenigen Jahren erwartet. Vor allem, weil die Kosten für Wasserstoffanlagen stärker sinken, als zuvor berechnet. 2030 wird in Deutschland hergestellter Wasserstoff 7 bis 13,5 ct/ kWh kosten. Das ist ähnlich teuer wie importierter Wasserstoff. Dieser muss entweder zu anderen Stoffen wie Ammoniak oder Methanol verarbeitet werden, oder es gibt einige Materialverluste beim Transport. Beides treibt die Preise für den importierten Wasserstoff nach oben.