Im PC nach Gold graben
Forscher arbeiten an einer Recyclinganlage, die Reststoffe des Elektronikschrotts automatisch erkennen kann. Die Anlage wird in den nächsten Monaten am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) aufgebaut. Geschredderter Elektronikschrott wird dabei auf einem Fließband unter einer mit verschiedenen Kameras und Sensoren bestückten Anlage transportiert. Aus den Bildern und Sensordaten kann bestimmt werden, um welches Material es sich handelt.
Bisher ist die sortenreine Trennung der Materialien kaum möglich
Bisher ist die sortenreine Trennung der Materialen bei Elektronikschrott ein großes Problem. Denn das Material kann nicht in der für eine Automatisierung nötigen Geschwindigkeit erkannt werden. Zum einen gibt es sehr viele unterschiedliche Materialien. Im Bereich Plastik, Metalle, Keramik. Zum anderen sind die Materialien häufig nur in geringen Mengen vorhanden. Und so für das menschliche Auge kaum erkennbar. Die automatische Sortierung auch kleiner Materialschnipsel ist technisch schon heute möglich. Die Anlagen, etwa von Tomra Sorting, arbeiten sehr effektiv.
Elektronikrecycling wird zum Wachstumsmarkt
Sind die Forscher erfolgreich, wird Elektronikrecycling einen starken Aufschwung nehmen. In elektronischen Produkten sind wertvolle Stoffe wie Gold verarbeitet. Können sie sauber getrennt werden, wird sich das Recycling wirtschaftlich schnell lohnen.
Fazit: Bislang scheiterte Elektronikrecycling daran, dass die unterschiedlichen Reststoffe kaum erkannt werden konnten. Hochwertige Rohstoffe landeten Tonnenweise auf der Deponie. Mit der automatischen Analyse kann Elektronikrecycling in wenigen Jahren ein Wachstumsmarkt werden.