Mit 5G wird das technische Stadt-Land-Gefälle noch größer
5G wird zum Standard einer kommunikativen Elite. Der neue Mobilfunkstandard wird insbesondere das technische Gefälle von Stadt zum Land weiter erhöhen. Denn ohne Glaserfasernetzt läuft hier wenig. Und das gibt es bisher in nennenswertem Maß nur in den größeren Städten Deutschlands. Der neue Kommunikations-Standard soll ab 2020 eingeführt werden. Er bietet sehr große Bandbreiten von bis zu 20 GB Downloadkapazität und sehr kurze Verzögerungszeiten – zwischen Sender und Empfänger gibt es fast keinen Zeitunterschied. 5G ist daher eine Grundlage für autonomes Fahren und den Datenaustausch für Industrie 4.0-Anwendungen. Die Funkantennen haben nur eine kurze Reichweite. Nur durch den Anschluss der Antennen an das Glasfasernetz können die Vorteile der neuen Technik gewährleistet werden. Ohne diesen Anschluss verliert 5G viel an Leistungskraft.
Nur 7% haben Glasfaser
Glasfaser ist in Deutschland bisher aber kaum gelegt. Laut einer Untersuchung vom Mai 2017 hatten gerade mal 6,6% aller Haushalte die Möglichkeit, einen Glasfaseranschluss zu nutzen, auf dem Land nur 1,4%. Seither hat sich wenig getan. Vorreiter sind häufig Tochtergesellschaften der Stadtwerke. Etwa die Kölner Netcologne. Die Deutsche Telekom investierte in Kupferkabel und treibt das Vectoring voran (ermöglicht bis zu 100 Mbit). Mit dem Glasfaserausbau will sie 2021 beginnen. Vodafone rüstet das ehemalige Fernseh-Kabelnetz auf (bis etwa 1 GB). Das Glasfasernetz wird nebenbei ausgebaut.
Fazit:
5G kann vorerst nur in Großstädten realisiert werden. Das verschärft den technischen Abstand zum
Land. Bis größere Gebiete Deutschlands mit Breitband versorgt sind, wird es etwa 10 Jahre dauern.