Recycling von Windkraftanlagen bietet Chancen
Windrad-Recycling wird ein interessantes Geschäftsfeld. Denn in den kommenden Jahren fallen sehr viele Windkraftanlagen (WKA) aus der Förderung heraus. Diese müssen abgebaut und verschrottet werden. Die Märkte, auf denen Gebrauchtanlagen gekauft werden, sind aber kleiner geworden. Das liegt auch daran, dass immer größere Anlagen benötigt werden.
Bis 2028 werden 13.600 Anlagen mit einer Leistung von 18 GW aus der Förderung fallen. Die meisten davon sind kleinere Anlagen mit einer Leistung bis etwa 2,5 GW. Für die gibt es nur wenig Nachfrage. Regional gehen die meisten Anlagen in Niedersachsen (4,5 GW), Brandenburg (3 GW), Sachsen-Anhalt (2,5 GW) und Nordrhein-Westfalen (2 GW) außer Betrieb.
Abbau der Windräder ist teuer für Betreiber
Der Abbau alter Windräder ist für Anlagenbetreiber teuer. Abbau und Entsorgung einer 2 MW-Anlage kostet etwas über 100.000 Euro (3 MW-Anlage 180.000 Euro). Größter Kostenfaktor beim Abbau ist der Kran. Hinzu kommen die Anfahrtskosten. Können mehrere Anlagen im näheren Umfeld abgebaut werden, relativiert sich der Einzelpreis für den Abbau. Viele Abbruchunternehmen bieten den Abbau von Windkraftanlagen an. Eines der größten ist die Hagedorn-Gruppe.
Für Recycling-Unternehmen kann der Rückbau lukrativ sein. Das verbaute Kupfer, Stahl und Aluminium und die Generatoren generieren schon lange Einnahmen. Inzwischen können aber alle Teile einer Windkraftanlage wiederverwendet werden. Unternehmen wie Neocomp, Nehlsen oder Iwas-Concepts nehmen sogar die Rotorblätter aus Glasfaser-Kunststoff an und verarbeiten sie weiter. Das war vor einigen Jahren noch nicht so und die Rotorblätter waren ein riesiges Entsorgungsproblem.