KI-Programme erledigen die Verwaltung
Die anbrechende Dekade wird das Jahrzehnt der Künstlichen Intelligenz. Verwaltungsarbeiten werden sich in den nächsten zehn Jahren komplett verändern. Unternehmen werden davon deutlich profitieren, Stichwort: Bürokratie-Effizienz (nicht zu verwechseln mit Bürokratie-Abbau).
Den Beruf des Sachbearbeiters wird es 2030 nicht mehr geben - jedenfalls nicht so, wie wir ihn heute kennen. Da ist sich das Fraunhofer IAIS sicher. Einfache Verwaltungsaufgaben werden dann von KI-Programmen erledigt. Schon jetzt prüfen KI-Programme Rechnungen, Lieferscheine oder Verträge: Sind alle Angaben richtig, stimmen die Belege mit den Bestellungen überein? Chatbots, die bereits Anfragen auf Webseiten beantworten, lernen durch KI mit neuen Fragen umzugehen.
Chinesischer Versicherer regelt Blechschäden komplett automatisch
Was mit Hilfe von KI schon möglich ist, zeigt der chinesische Versicherer Ping An. Dessen Autoversicherungssparte wickelt mit Hilfe von Big Data und KI Blechschäden im Durchschnitt in weniger als drei Minuten über das Internet ab. Von der Schadensmeldung bis zur Zahlungszusage. Dabei werden Bilder des Schadens an Hand von Millionen Vergleichsfotos analysiert. Die gesamte Schadensregulierung ist automatisiert.
Immense Wachstumschancen durch KI
Die Automatisierung von Verwaltungsvorgängen erklärt einen Gutteil der immensen Wachstumschancen, die der Technik zugeschrieben werden. So prognostiziert eine vor einigen Tagen erschienene Studie des Internetverbands Eco und Arthur D. Little bis 2025 eine Zunahme des deutschen BIP um 488 Mrd. Euro durch KI. Zwei Drittel kommen aus Kosteneinsparungen, ein Drittel aus zusätzlichen Umsätzen. Diese entstehen durch neue Dienstleistungen, individuell zugeschnittene Produkte und die Optimierung des Marketings.
Ausbreitung der KI durch stetige Optimierung
Die Ausbreitung der KI erfolgt durch stetige Verbesserungen. Die Entwicklung verläuft exponentiell. Neue spezielle KI-Chips etwa von den Startups Cerebras, Graphcore und SambaNova oder auch neue Prozessoren von Intel beschleunigen viele Lernprozesse von Tagen auf Stunden. Das Wissenschaftsministerium in Berlin will dazu vor allem auch die Quantencomputertechnik forcieren.
Lernprozesse stehen am Anfang aller KI-Anwendungen. Die zu erledigenden Anwendungen werden dem jeweiligen KI-Programm anhand vieler Daten beigebracht. Auch die inzwischen gewachsenen Erfahrungen mit diesen Prozessen verbessern Programme. Die Qualität der Lerndaten wird ebenfalls stetig besser. Die meisten KI-Programme laufen in der Cloud, kaum als proprietäre Systeme innerhalb eines betriebseigenen Rechenzentrums. Damit können viele Anwendungen auch von kleinen Unternehmen genutzt werden.
Fazit: Im kommenden Jahrzehnt werden KI-Programme eine immer größere Rolle spielen. Den Beruf des Sachbearbeiters wird es dann in heutiger Form nicht mehr geben. Das BIP dürfte kräftig wachsen.