Zwei Drittel aller Führungskräfte sind auf dem Absprung aus ihren bisherigen Unternehmen. Zentrales Motiv: die Suche nach einer besseren Vereinbarkeit von beruflichem Erfolg und privater Erfüllung. 87% aller Führungskräfte suchen generell mehr Lebensglück durch mehr Ausgewogenheit von Freizeit und Job. Diese alarmierenden, wenn auch nicht repräsentativen Zahlen nennt Gudrun Happich, Leiterin des Instituts für Human Excellence Galileo. Grundlage ist die jüngste anonyme deutschlandweite Umfrage unter 119 Führungskräften. Ein Ausstieg als Flucht nach vorn ist jedoch selten die richtige Lösung. Im Gegenteil: Meist landen unzufriedene Führungskräfte in einem Teufelskreis, der sie jahrzehntelang von Wechsel zu Wechsel treibt. Der eigentliche Schlüssel zum Lebensglück aus Erfolg und Erfüllung liegt bei ihnen selbst. Eine Führungskraft sollte sich zunächst fragen: „Welches Umfeld brauche ich, um erfolgreich und glücklich zu sein?“. Dann könne es sein, dass Lösungen auch „im selben Haus“ existieren, meint Happich. Die Rolle des Unternehmens sei, sich ehrlich für die Wünsche der Führungskraft zu interessieren. Dafür müsse diese ermutigt werden, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Dann könnten sich Lösungen für beide Seiten ergeben. Die Führungskraft bleibe loyal und gewinne an Motivation.
Fazit: Unternehmen, die plötzlich feststellen, dass ihre besten Köpfe das Weite suchen, können mit einem guten Gespräch mehr erreichen als mit einer reflexartigen Gehaltserhöhung. Strukturell müssen sich Unternehmen aber generell auf eine geringere zeitliche Verfügbarkeit auch ihrer Spitzenleute einstellen. Der Workaholic hat als Vorbild ausgedient.