Deutsche Unternehmen müssen sich häufiger einer Steuerprüfung unterziehen. Dabei geht es nur im Veranlagungsverfahren entspannt zu. Ganz anders sieht es bei der Betriebsprüfung aus.
Die Finanzbehörden prüfen die Unternehmen mit zunehmender Intensität. Also häufiger und intensiver. Das berichten einhellig Wirtschaftsprüfer und Steuerfachanwälte, die hinzugezogen werden. Relativ gemütlich geht es noch in Veranlagungsverfahren zu. Hier werden im Rahmen des elektronischen Besteuerungsverfahrens weitgehend ungeprüft die Angaben in den Steuererklärungen übernommen. Hin und wieder gibt es marginale Überprüfungen von Computerprogrammen. In der Betriebsprüfung geht es aber zur Sache. Die Unternehmen werden regelrecht durchröntgt. Die Finanzbeamten gehen dabei immer aggressiver vor. Sie überschreiten oft ihren Erlaubnisrahmen, etwa indem sie Mitarbeiter ausfragen, wenn niemand einschreitet. Laut PwC werden 67% der Groß- und 51% der mittleren Unternehmen geprüft. Unter die Lupe genommen werden die Rückstellungen. Ebenso Bewertungen von Wirtschaftsgütern und Wertberichtigungen, berichtet PwC. Bei Prüfungen im Bereich der Gewerbesteuer geht es am häufigsten um die Hinzurechnung von Lizenzzahlungen und Mieten oder Pachten. Bei Umsatzsteuer-Sonderprüfungen hinterfragen die Beamten gern den Vorsteuerabzug. Weiterer Schwerpunkt sind konzerninterne Verrechnungspreise. Immer enger arbeiten die Finanzverwaltungen mehrerer Länder zusammen – etwa bei Betriebsprüfungen von Konzernen. Fast jede Prüfung führt zu Steuernachzahlungen. Im Zuge des Automatischen Informationsaustausches – die entsprechende Vereinbarung haben inzwischen über 50 Staaten unterzeichnet – wird Deutschland erstmals für 2016 Daten austauschen.
Fazit: Es ist wichtig, eine Betriebsprüfung gut vorzubereiten. Wer die Herangehensweise der Prüfer kennt, kann sofort adäquat reagieren und oft auch Geld und Ärger sparen.
Hinweis: Wir planen ein Seminar zum Thema „Verhalten bei Betriebsprüfungen“. Unter redaktion@fuchsbriefe.de können Sie sich dafür unverbindlich vormerken. Wir informieren Sie dann rechtzeitig über die konkreten Inhalte und Veranstaltungsorte.
Am 23. September 1949 – genau heute vor 75 Jahren – erschien die erste Ausgabe der „Bonner Privat-Informationen“ – Ihnen besser bekannt als FUCHSBRIEFE. Der Verlag befand sich damals in der Kölner Straße 90 in Bonn. Wenig später zog Gründer Dr. Hans Fuchs in die Koblenzer Straße nach Bonn Bad Godesberg. Zu Ostern 1960 gab er den FUCHSBRIEFEN ihren heutigen Namen. Unser Brief ist also so alt wie die Republik. Ein Rückblick aus Anlass des Jubiläums „erdet“, findet Herausgeber Ralf Vielhaber
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