Paris entdeckt nachhaltiges Bauen
Die Olympischen Spiele (2024) haben in Frankreich einen Nachhaltigkeits-Bauboom entfacht. Dessen Auslöser ist das Organisationskomitee. Es hat das Ziel vorgegeben, dass die Sportveranstaltung 55% weniger CO2 produzieren soll, als die Spiele in London und Rio de Janeiro im Durchschnitt verursacht haben. Für die Errichtung nachhaltiger Gebäude ist allein ein Investitionsvolumen von 6,6 Mrd. Euro vorgesehen. Für diese Summe sollen diverse Sportstätten (auch reversible), ein Medienzentrum und das olympische Dorf gebaut werden.
Daraus ergeben sich für etliche deutsche Unternehmen Geschäftschancen. Denn nachhaltiges Bauen war lange Zeit überhaupt kein Thema in Frankreich. Viele französische Architekten und Baufirmen können nur unzureichende Baulösungen anbieten. Der deutsche Architekt Boris Schneider, der in Paris arbeitet, bringt es in Markets International auf den Punkt: „Deutsche Architekten genießen eine hohe Anerkennung als Techniker. Sie sind meist Diplom-Ingenieure. Französische Architekten kommen dagegen von Kunsthochschulen."
Spezialkenntnisse gefragt
Firmen aus Deutschland sind als Spezialisten für nachhaltiges Bauen angesehen. Auch deutsche Produkte wie Dämmstoffe, Haustechnik, Fassadensysteme (z. B. Gründächer und begrünte Fassaden) werden hoch geschätzt und gern verbaut.
Gute Einstiegschancen in den Markt finden Unternehmer über Architekturwettbewerbe und Ausschreibungen. Darin wird inzwischen deutlich mehr Nachhaltigkeit gefordert. Dies wird sich verstetigen, weil Paris diese Zielsetzung fördern will. So wird die Regierung noch in diesem Jahr einen Klimaplan verabschieden, der einen breiteren Einsatz nachhaltiger Baustoffe fordern wird.
Fazit:
Frankreich entdeckt das nachhaltige Bauen und forciert es mit politischen Vorgaben. Für deutsche Unternehmen entstehen in diesem Segment langfristig gute Marktchancen.