CO2-Maut ist ein Kosten-Desaster
Die neue CO2-Maut wird den Transportsektor mit 30 Mrd. Euro jährlich belasten. Das ist die Annahme der Bundesregierung, die aufgrund ihrer Maßnahme mit Mehrerlösen in dieser Größenordnung kalkuliert. Die negativen Wirkungen werden allerdings weit über die Logistik-Branche hinaus reichen. Auch Industrie, Handel und Konsumenten werden die Folgen zu spüren bekommen – in Form höherer Preise.
Neuer Aufschlag auf die Maut
Ab 1. Dezember 2023 wird die Maut nach einem neuen Schema berechnet und ein neuer Aufschlag eingeführt. Für alle Lkw mit einer zulässigen Gesamtmasse über 7,5 t soll zusätzlich zur bestehenden Maut ein Mautteilsatz für den CO2-Ausstoß fällig werden. Die Basis bildet ein Aufschlag von 200 Euro pro t CO2-Emissionen. Der individuelle Aufschlag hängt von der Emissionsklasse ab (5 Stufen). Insgesamt erwartet Berlin aus diesem Segment 26 Mrd. Euro zusätzliche Einnahme p.a.
Ab 1. Januar 2024 entfällt die Mautbefreiung für erdgasbetriebene Nutzfahrzeuge (CNG/LNG). Dann gelten auch hier Emissionsklassen. Ab Juli 2024 wird die zusätzliche CO2-Maut auch für Fahrzeuge ab 3,5 t fällig. Die Kleintransporter werden jährlich rund 4 Mrd. Euro Mehrkosten haben und in die Staatskasse einzahlen.
CO2-Maut ist ein Kosten-Albtraum
Viele Betroffene halten die „CO2-Maut“ für einen wirtschaftlichen Albtraum. Die Extra-Maut sei lediglich eine politisch motivierte Steuererhöhung ohne Realitätsbezug. Das sagen uns z.B. die Experten bei Timocom, die einen digitalen Fracht-Marktplatz betreiben.
Die Kosten für die Branche sind happig. Schon durch die Einführung der neuen CO2-Maut würden sich die Maut-Kosten für Lkw nahezu verdoppeln. Die Transportbranche arbeitet aber bereits mit äußerst niedrigen Margen. Vor allem KMU-Transportunternehmen werden im Zuge der neuen Belastung öfter ins Minus fahren. Über kurz oder lang hätten viele keine Überlebenschance.
Maut-Erhöhung wird weit ausstrahlen
Die Maut-Erhöhung wird weit über die Logistik-Branche ausstrahlen. Auch Industrie, Handel und Konsumenten werden sie zu spüren bekommen. Die Logistik-Unternehmen werden die höhere Maut vielfach konsequent bei ihren Transportpreisen weitergeben. Mittelfristig kommt hinzu, dass Anbieter aus dem Markt ausscheiden werden. Der Wettbewerb wird damit dünner, der Frachtraum für die Straße noch knapper. Das öffnet den im Markt verbleibenden Unternehmen zusätzliche Spielräume für Preiserhöhungen.
Fazit: Der Transportsektor wird für den Klimaschutz satt doppelt besteuert. Denn schon beim Tanken wird eine CO2-Steuer pro Liter bezahlt, die 2024 steigt. Dennoch drückt die Ampel-Regierung der Logistik-Branche nun noch höhere CO2-Kosten über die Maut mit auf. Das wird den Lieferverkehr und zahlreiche Produkte verteuern und die Inflation verstetigen.
Hinweis: Es legt zwar ohnehin kaum noch ein Lkw ohne Anlass Strecke zurück. Versuchen Sie dennoch, die Touren über Frachtbündelungen z.B. über Plattformen zu optimieren.
Bundesregierung/Gesetzestext
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw42-de-maut-971416
Kritik Verband BGL
https://www.bgl-ev.de/kampagne-mauterhoehung/
Kritik/Bundesregierung
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw39-pa-verkehr-lkw-maut-966070
Infos von DHL
https://dhl-freight-connections.com/de/unternehmen/lkw-maut-2023-und-2024-was-aendert-sich-wann/
Modal-Split
https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/fahrleistungen-verkehrsaufwand-modal-split#anmerkung
Timocom
www.timocom.de