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Neues Interesse an Landschaftsmalerei

Corona beflügelt den Wunsch nach Normalität

Neues Interesse an Landschaftsmalerei. Copyright: Pexels
In Reisekatalogen blättern, mit Freunden über Urlaubsziele plaudern und die Suchen nach Ferien via Internet; das haben 2021 die meisten von uns wegen der Corona-Pandemie abgehakt. Die Aufmerksamkeit wird verschoben und vielleicht finden gerade deswegen Motive mit uns vertrauten Landschaften im deutschen Kunstmarkt starke Beachtung und eine gute Zuschlagsquote.

Die erzwungenen Einschränkungen in der Corona-Pandemie führen zu Fokus-Verschiebungen vieler Kunstenthusiasten und -liebhaber. Die Sehnsucht, ein Stück Fremde in die eigenen vier Wände zu holen ist groß. Und wir beobachten eine einen starken Interessenanstieg in Segmenten mit passenden Motiven. Auf Auktionen ist die Zuschlagsquote für Landschaftsbilder derzeit sehr hoch und auch die Preise steigen. Wir stellen Ihnen künstlerischen Protagonisten aus verschiedenen Epochen vor.  

Der Süden

Zu den favorisierten Reisezielen zählt zweifellos die Alpen- und Voralpenlandschaft mit ihren Bewohnern. Wichtige künstlerischer Vertreter von traditionellen Genreszenen oder Landschaften sind z.B. Franz von Defregger (1835-1921), Alfons Walde (1891-1958), Oskar Mulley (1891-1945), Edward Theodor Compton (1849-1921).

Nach Jahren des kontinuierlichen Preisverfalls ziehen die Preise für deren Werke seit 2017 spürbar an. Große Gebirgspanoramen von Compton können schnell einmal fünfstellige Preise aufrufen. Die Bauernhäuser von Mulley sind in guten Qualitäten nicht unter 50.000 Euro zu haben.

Favorit Alfons Walde

Ein Favorit der internationalen Kunstsammler ist Alfons Walde. Seine prägnanten Ölbilder rangieren meist zwischen 70.000 bis 500.000 Euro. Franz von Defregger fast altmeisterliche, große Figurenszenen vermitteln uns heute noch einen guten Eindruck über das ländliche Leben im 19. Jahrhundert. Die Preise für seine Gemälde haben sich nach dem Absturz um die Jahrtausendwende bisher nur zum Teil erholen können. Feingearbeitete kleine Porträtgemälde von Bauern, Tirolerinnen oder auch Kindern sind schon für zwei bis 15.000 Euro zu haben. Die gerade in Innsbruck zu Ende gegangene große Personalausstellung des Künstlers dürfte seine gute künstlerische Qualität herausstellen und stimulierend auf die Preise wirken. Selbst der Laie erkennt den Unterschied zum „Röhrenden Hirschen“.

Der Norden

Expressionisten, Impressionisten, neue Sachliche, die Gegenwartskünstler – alle haben sich in ausgewählten Werkgruppen der See, dem Ozean oder der Küste verschrieben. Unter den beliebten Werken finden wir bekannte oder auch unbekannte Künstlernamen.

Die luftigen Seestücke von Emil Nolde (1867-1956), die Wellenbilder des Patrick von Kalckreuth (1892-1970) oder auch Schiffsgemälde des Holger Koppelmann (1949) sprechen unterschiedliche Emotionen in uns an. Generell ist das Spektrum der angebotenen Objekte hinsichtlich der künstlerischen Technik, Qualität und Preis höchst unterschiedlich.

Regionale Kulturzentren sind ein guter Anlaufpunkt

Zudem gibt es im Norden regionale Kunstzentren mit überregionaler Ausstrahlung z.B. Worpswede, Ahrenshoop oder auch Schwaan. Empfehlenswert sind zweifellos die Ölgemälde bzw. Aquarelle von Otto Niemeyer-Holstein (1886-1984); Otto Modersohn (1865-1943). Das Preisniveau bei Niemeyer-Holstein stieg z.B. im Zeitraum von 2000-2021 um nahezu 160% (Quelle Artprice.com).

Günstige Einstiegspreise für maritime Druckgrafik finden Liebhaber bei Ivo Hauptmann, Eduard Bargheer oder auch Ursula Strozynski. Neben Malern und Grafikern sind auch Fotografen oder fotografierende Maler stark im maritimen Sujet aktiv. Spannende Fotografien von Seestücken haben wir von Wolfgang Uhlig (1948), Daniel Reiter (1980) und Gerhard Richter (1932) sehen können. Im Zusammenspiel von Farbe, Wind und Wasser und dem Einsatz von Licht und Reflektion entstehen magische Momente. Leicht kann ein Zuviel die Grenze zum Kitsch überschreiten. Die Dosis macht das Gift.  

Die Stadt

Die Stadt als Reiseziel gewinnt in den letzten Jahren an Bedeutung - und auch Künstler setzen sich mit dem Thema Stadt auseinander. Sie sehen Städte z.B. als sozial- und urbane Skulptur. Im Zusammen von Stadt und Mensch entstehen „Stadtlandschaften“. Beispielhaft sei das an Berlin dargestellt. Eines der wesentlichsten Gemälde zur Stadtgeschichte malte der Berliner Franz Krüger (1797-1857). Das Gemälde „Parade auf dem Opernplatz in Berlin“ entstand in einer monumentalen Größe von 2,5x3,75 m und mit reicher Personenstaffage, die uns heute noch Auskunft über Vielzahl der abgebildeten Persönlichkeiten gibt. Grandios!

Im Kunsthandel oder Auktionen finden sich immer mal delikate Bleistiftskizzen von Franz Krüger zu erstaunlich kulanten Preisen. Unsere Vorstellungen vom Berlin der Wende zum 20. Jahrhundert bestimmten Stadtmaler, wie Lesser Ury (1861-1931) oder Hans Baluschek (1870-1935). Sie waren vom Getriebe des Verkehrs, dem Leuchten der Gaslaternen und den unendlichen Menschenströmen fasziniert.

Facettenreich durchs Stadtleben

Anders sahen Max Beckmann (1884-1950) oder Otto Dix (1891-1969) die Stadt. Ihr bevorzugtes Interesse richtete sich auf die Schönen oder auch von der Gesellschaft Ausgestoßenen. Gleich ob im zwielichtigen Hinterzimmer einer Spelunke oder auch im mondänen Foyer des Hauses Vaterland – hier ging es um Charaktere der Großstadtmenschen.

Auch heute werden zahlreiche Künstler von der Stadt inspiriert. Namen, wie Christopher Lehmpfuhl (1972), Konrad Knebel (1932), Manfred Pietsch (1936-2015) zählen zu den wichtigen Malern der Berliner Stadtlandschaften. Während Lehmpfuhls Ölgemälde mit überschießender Farbigkeit und Üppigkeit punkten, sind es bei Pietsch die fein strukturierten Aquarelle zum Stadtbild rund um die Wendejahre. Im Gegensatz zu unseren Urlaubsschnappschüssen werden die Stadtlandschaften der Bildenden Künstler nicht im digitalen Nirvana untergehen.

Ausstellungsempfehlungen:

Oldenburg, Schloss

  • 17. Juli bis 24. Oktober 2021
  • Licht des Südens - Künstler sehen Italien

Freiburg/Breisgau; Museum für Neue Kunst

  • 7. Mai bis 12. September 2021
  • Piktogramme, Lebenszeichen, Emojis: Die Gesellschaft der Zeichen

Chorin/ Kloster Chorin

  • 22. Mai bis 26. Juli 2021
  • „Landmarks- Barnimer Landschaften“

Fazit: Sehnsuchtsziele, schöne Landschaften, der Wunsch nach Bewegung in freier Natur sind durch die Corona-Pandemie nur eingeschränkt erreichbar. Landschaftsmalerei im eigenen Heim kann eine Reise zwar nicht ersetzen, aber einen dauerhaften harmonischen Beitrag zur inneren Ausgeglichenheit leisten und ist bei guter Objektwahl auch aus Anlagegründen empfehlenswert.

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