Der Euro leidet an Deutschlands Export-Schwäche
Deutschlands schwache Seite
Die Binnenkonjunktur der Eurozone lahmt zusehends. Der Export vermag kaum noch Impulse zu vermitteln. Es hängt derzeit alles von den privaten Investitionen und dem privaten Konsum ab. Dessen Wachstumsrate zog jüngst auf 2,8% an – nach 2,2% zuvor. Allerdings verteilt sich dieser Impuls nicht gleichmäßig über die Eurozone. Vielmehr ist dieser Anstoß für Deutschland eher schwach. Spanien, Italien oder die Niederlande profitieren deutlicher. In diesen Ländern kommt indirekt das Gewicht des stärker von der Binnennachfrage abhängigen Dienstleistungssektors im Vergleich zur verarbeitenden Industrie zum Tragen. Wo der letztere stark ist wie in Spanien, Frankreich oder Italien, hält sich das Wachstum. Wo die stärker vom Export abhängige Industrie dominiert, wie Deutschland, fällt der Abschwung besonders deutlich aus.
Einkaufsmanager-Indizes belegen die sektorale Spreizung
Diese sektorale Spreizung zeigt sich auch in den Einkaufsmanager-Indizes. Der Indikator für die Industrie ist tiefer (47,5 Punkte nach 49,3 Punkte) in den Kontraktionsbereich gefallen. Der Servicebereich legte dagegen von 52,8 Punkten auf 53,3 zu. Insgesamt bleibt es beim schwachen Trend der Eurozone. Für sich allein genommen schwächt er den Euro.
Zumal damit auch auf längere Sicht keine Hinweise auf Zinsschritte erkennbar werden. Entsprechend hat sich der Inflationstrend leicht abgeschwächt. Er beträgt jetzt 1,4% nach 1,5% – und befindet sich damit unterm Ziel der EZB.
Fazit
Der Euro bleibt von seinen Möglichkeiten her eher schwach und ist als Anlagewährung schon seit längerem kaum interessant.
Empfehlung: Der Euro sollte nur unter Sicherheitsaspekten gehalten werden und dürfte bei allen externen Schocks eher zu den Verlierern gehören.