Deutschland: Überraschend stark
Deutschland meldet für das 3. Quartal schwache Wachstumszahlen. Um so überraschender sind die aktuellen Konjunkturdaten.
Die aktuellen Indikatoren fallen nach den eher schwachen Wachstumszahlen gut aus. Sie signalisieren eine leichte Beschleunigung des Wachstums zum Jahresende. Der IFO-Index blieb bei 110,4 Punkten auf dem hohen Niveau des Vormonats. Er legte allerdings entgegen den Erwartungen (Konsens 110,6) nicht weiter zu. Hinter dem Gesamtindex steht eine mit 115,6 Punkten leicht über den Erwartungen liegende Lagebeurteilung neben einem mit 105,5 Punkten ebenfalls positiven, aber leicht unter den Erwartungen liegenden Ausblick. Der positiven Stimmung bei den Unternehmen entspricht eine beachtliche Konsumneigung bei den privaten Haushalten. Das von der GfK gemessene Konsumklima hat sich nach 9,7 Punkten Vormonat entgegen den Erwartungen marginal auf 9,8 Punkte verbessert. Dahinter stehen offenbar steigende Einkommenserwartungen der Haushalte. Die Unruheherde aus dem politischen Raum (Brexit, Flüchtlingsfrage) verlieren offenbar an Bedeutung. Dieser positive Ausblick spiegelt sich im aktuellen Einkaufsmanager-Index. Der Gesamtindex gab leicht von 55,1 auf 54,9 Punkte nach. Er bleibt aber klar über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Die beiden sektoralen Indizes waren gegenläufig: Für die verarbeitende Industrie wurde ein leichter Rückgang von 55,1 auf 54,4 Punkte notiert. Bei den Dienstleistern kam etwas mehr dazu: Hier stieg der Index von 54,1 auf jetzt 55 Punkte.
Fazit: Die positiven Signale sowohl von den Unternehmen als auch den privaten Haushalten deuten auf mehr Wachstum wohl bis ins Frühjahr 2017 hinein hin.