Die Firmen revoltieren gegen die Covid-Abschottung
Die Null-Covid-Politik gefährdet den Finanzplatz Hongkong. Singapur öffnet seine Grenzen, Hongkong aber bleibt weiter dicht. Die dortige Geschäfts- und Finanzwelt reagiert empört und verlangt eine klare Exit-Strategie. Gefordert wird ein Fahrplan, unter welchen Bedingungen die Grenzen wieder geöffnet werden. In einem offenen Brief warnte nun die Asia Securities Industry and Financial Markets Association (Asifma), die die 155 größten Banken und Vermögensverwalter repräsentiert, die Regierung in Hongkong, dass der Status Hongkongs als internationales Finanzzentrum durch die "unverhältnismäßige Null-Infektions-Politik" gefährdet sei. Die Sonderverwaltungszone (SVR) laufe ernsthaft Gefahr, hinter anderen Standorten wie Singapur zurückzufallen.
Singapur: Mit Covid leben lernen
In Singapur lautet die Strategie, dass man lernen muss, mit Covid-19 wie mit der Grippe zu leben. Hongkongs Quarantänevorschriften gehören wiederum zu den strengsten der Welt. Aus medizinischer Sicht war die Strategie sehr erfolgreich. Seit dem Frühjahr gibt es nahezu keine lokalen Ansteckungen mehr. Ökonomisch grenzt das aber an ein Desaster. Die Grenzen blieben dicht. Einreisende müssen eine mehrwöchige Quarantäne absolvieren. Diese Regel gilt selbst für vollständig Geimpfte mit mehreren negativen Testergebnissen. Das hat beträchtliche wirtschaftliche Konsequenzen für die Dienstleistungsmetropole, die auf den freien Personenverkehr angewiesen ist. Als Folge dieser scharfen Einreisebeschränkungen liegen das Messe- und Veranstaltungswesen sowie der Passagierflugverkehr nahezu am Boden.
Fazit: Hongkong fällt hinter Singapur zurück. Diese Entwicklung dürfte sich noch beschleunigen. Es ist anzunehmen, dass dies China als maßgeblichem politische Akteur in der Sonderverwaltungszone, durchaus zupass kommt.