Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1994
Bauen wird noch viel teurer

Drei Preistreiber im Gleichlauf

Bauen wird noch viel teurer. Copyright: Pexels
Die Preise in der Baubranche explodieren. Teilweise haben sich die Preise für Rohstoffe binnen Jahresfrist verdreifacht. Eine baldige Entspannung ist nicht in Sicht. Denn drei langfristige Preistreiber befinden sich im Gleichlauf.
Bauen wird in den kommenden Jahren noch deutlich teurer werden. Denn inzwischen kommen drei große und langfristig wirkende Preistreiber zusammen. Neben den Kostentreiber Ökologie treten nun noch zwei weitere, die langfristig wirken. Die immer schärfere Fokussierung auf ökologisches Bauen (z. B. immer schärfere Wärmedämmverordnungen, staatlichen Heizsystem-Präferenzen) treiben die Bau- und Produktpreise schon länger. In diesem Segment werden sich die Anforderungen in den nächsten Jahren eher noch weiter erhöhen. Sie wissen: Die EU hat gerade erst die Erhöhung des Einsparziels von 55% des CO2-Ausstoßes beschlossen.

Eine um sich greifende Rohstoff-Knappheit treibt die Bau- und Konstruktionspreise zusätzlich. Deutlich sichtbar wird das akut bei den Holzpreisen. Die schießen förmlich durch die Decke (vgl. FUCHS-Devisen vom 23.4.). Der deutsche Holzmarkt ist praktisch leergefegt. Es wird weniger Holz importiert, dafür sogar deutlich mehr nach USA und China exportiert. Handwerksbetriebe haben enorme Schwierigkeiten, an das benötigte Material zu kommen. Die Preis z. B. für schlichte Dachlatten haben sich binnen Jahresfrist glatt verdreifacht. 

Andauernde Rohstoffknappheit absehbar

Ähnliche Nachschub-Probleme gibt es auch bei etlichen anderen Bau-Rohstoffen. So ist Kies äußerst knapp, das treibt die Preise für Beton. Diverse Metalle sind schwierig zu beschaffen, die Preise klettern. Kabel sind teilweise Mangelware, weil es an der PVC-Ummantelung fehlt (FB vom 30.03.). Auch Stahl wird absehbar teurer werden. Einerseits, weil er ökologischer hergestellt werden muss (CO2-Einsparung). Andererseits, weil die Nachfrage steigt, das Angebot aber sogar abnimmt. 

Dass sich Angebot und Nachfrage bald wieder in einem neuen Gleichgewicht befinden, ist aber eine Illusion. Denn die Nachfrage wird in den kommenden Jahren massiv forciert werden. Auslöser dafür sind aber nicht die privaten Bauherren oder Unternehmen, sondern die Staaten. Praktisch alle großen Industrieländer setzen nach der Corona-Pandemie auf staatliche Infrastrukturprogramme. Die USA wollen mehr als 2 Bio. US-Dollar in die marode Infrastruktur stecken. China setzt ebenfalls auf Straßen-, Brücken- und Wohnungsbau. In ganz Asien werden Investitionen in die Infrastruktur angeschoben (vgl. FUCHS-Kapital vom 22.04.). Und auch Europa und Deutschland werden in den nächsten Jahren viel Geld in staatliche Bauprojekte (z. B. Energiewende) investieren. 

Fazit: Die Bauunternehmen können sich auf eine längere Sonderkonjuktur einrichten. Aber Bauen wird deutlich teurer und schwieriger zu kalkulieren werden. Denn die Konkurrenz um Rohstoffe wird aufgrund der Gleichrichtung nationaler Infrastrukturpolitiken globaler. Unternehmen müssen den Einkauf strategisch organisieren, sich stärker als bisher gegen Preisschwankungen absichern. Preiskalkulationen für langfristige Projekte werden schwieriger.

Hinweis: Regelmäßige Analysen zur Entwicklung diverser Rohstoffpreises und entsprechende Handlungsempfehlungen lesen Sie in FUCHS-Devisen. Kostenloses Probe-Abo unter: www.fuchsbriefe.de

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Akkumulation vor dem nächsten Run

Bitcoin seltener als Gold

Die aktuelle Kurskorrektur des Bitcoin ist ein gute Kaufgelegenheit. Denn die Kryptowährung hat mit ihrem vierten „Halving“ einen Meilenstein erreicht. Das Netzwerk-Update dürfte den Kurs der Kryptowährung bald in Richtung Allzeithoch treiben. Denn derzeit ist der Bitcoin in einer Akkumulations-Phase vor dem nächsten Preis-Run.
  • Fuchs plus
  • Deutsche Industrie: Qualität rauf, Quantität runter

Wertschöpfung steigt trotz sinkender Produktion

Die deutsche Industrie hat den durch gestiegene Kosten in den letzten Jahren erzwungenen Strukturwandel bisher recht gut gemeistert. Sie konzentriert sich immer stärker auf Bereiche, die in Deutschland gewinnbringend hergestellt werden können. Unklar ist, wie sich die Strategie in den kommenden Monaten bis Jahre auf den Arbeitsmarkt auswirkt.
  • Fuchs plus
  • IT-Fachkräfte im EU-Ausland gewinnen

Recruiting-Hilfe für ausländische Fachkräfte

Flagge Europa © AB Visual Arts / stock.adobe.com
Unternehmen müssen IT-Fachkräfte im Ausland gewinnen. Da es in den anderen EU-Staaten ebenfalls an Softwareentwicklern, IT-Projektmanagern, Frontend- und Backend-Entwicklern mangelt, müssen die Firmen in Asien suchen. FUCHSBRIEFE haben sich angesehen, wie das Recruiting funktioniert und wer dabei hilft.
Zum Seitenanfang