Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1686
Devisenkursprognosen

EZB stellt Prognostiker bloß

Die EZB hat sich mit der Qualität von Wechselkursprognosen befasst. Das Ergebnis ist aus wissenschaftlicher Sicht niederschmetternd.
Die EZB legt die Schwäche aktueller Wechselkursprognosen gnadenlos offen. Die Europäische Notenbank hat jüngst ein Papier mit einem empirischen Vergleich der Prognosequalität der wichtigsten theoretischen Ansätze zur Erklärung von Wechselkursbewegungen veröffentlicht. Es ist auf www.ecb.int als ecbwp2018.pdf zu finden. Die Autoren veranstalteten eine Art statistisches Pferderennen mit Schätzungen der Modelle anhand von Kombinationen aus verschiedenen Untersuchungsperioden, Prognosehorizonten und Währungspaaren. 462 Schätzungen wurden zur Bewertung von acht betrachteten Ansätzen herangezogen. Für die Zunft der Ökonomen ist das Ergebnis niederschmetternd. Nur in 43% der einzelnen Tests lieferten die Modelle ein vom reinen Zufall (random walk) signifikant unterscheidbares Resultat. Und schlimmer noch: „Abweichung vom reinen Zufall“ erweist sich in der Regel „schlechter als reiner Zufall“. Nur 16% aller einzelnen Vergleiche waren die Theorien signifikant besser als die jeweilige Nullhypothese „random walk“. Am erfolgreichsten schnitt die altehrwürdige Kaufkraftparität ab. Dahinter dürfte stehen, dass die Modelle insgesamt auf längere Sicht (d.h. mit weiter gesteckten Prognosehorizonten) besser abschneiden als im kurzfristigen Bereich. Diese Langfristigkeit entspricht der Kaufkraftparität. Demgegenüber waren die komplexeren Ansätze immer nur in einzelnen Untersuchungsperioden und/oder für einzelne Währungspaare erfolgreich. Sie lieferten zusätzliche erklärende Variablen wie Risikoparameter (Schuldenstände, Volatilitäten), Zinsdifferenzen oder die Steigung der Zinskurve.

Fazit: Gemessen am Anspruch, alle Wechselkurse zu allen Zeiten erklären und prognostizieren zu können, sind die akademischen Ansätze in der Regel empirisch belanglos. Soweit sie überhaupt vom reinen Zufall unterscheidbare Vorhersagen liefern, sind diese eher falsch.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang