Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
7572
Klimapolitik – Weltmarktabschottung durch CO2-Preis

CO2-Vermeidung bringt neue Abschottungspolitik der EU

Der CO2-Preis für energieintensive Industrien wird zu einer Abschottung des europäischen Marktes führen. Denn zum Schutz der eigenen Industrie wird die EU einen Grenzausgleich einführen. Dabei werden Importe in die EU mit Preisen für CO2-Emissionen belegt. Der Preis wirkt wie ein Zoll.

Die Klimapolitik treibt immer tollere Blüten. Die EU-Kommission will eine CO2-Abgabe auf Importe in die EU erheben – eine Art „Klima-Zoll". Ziel ist es, die heimischen Industrien innerhalb Europas wettbewerbsfähig zu halten. Dafür streut man reichlich Sand ins Getriebe des Welthandels. Zum genauen Zeitplan lässt sich noch nichts sagen; die neue Kommission kommt gerade erst ins Amt.

Hintergrund: Die hiesige energieintensive Industrie wird künftig mit CO2-Kosten belastet. Dafür will die EU einen Ausgleich schaffen, genannt „Grenzausgleich". Damit soll die Abwanderung energieintensiver Industrien in Länder ohne CO2-Preis vermieden und „faire" Bedingungen für einheimische Unternehmen und Importeure geschaffen werden. Dazu wird auf Importe von Stahl, Zement und energieintensive Chemieprodukte in Abhängigkeit von der CO2-Intensität der Produktion eine Abgabe fällig. Exporte erhalten eine Rückzahlung. Weil das System zu gleichen Bedingungen für Importe wie heimische Produkte führt, wäre es analog zum Mehrwertsteuersystem mit den WTO-Regeln vereinbar.

EU prüft die Einführung eines Grenzausgleichs – hoher bürokratischer Aufwand

Für den Kostenaufschlag ist ein erheblicher bürokratischer Aufwand nötig. Eine pauschale Belegung mit Einfuhrzuschlägen je nach Land wirkt einer effizienten CO2-Bepreisung entgegen. Für eine Tonne Rohstahl werden in China etwa im Schnitt 1,8 t CO2 erzeugt (In Deutschland 1,5 t CO2 je t Stahl). Aber moderne Stahlwerke produzieren auch dort mit weniger Emissionen, alte mit mehr. Eine pauschale Belegung mit CO2-Zahlungen senkt dort den Anreiz, in neue Anlagen zu investieren.

Komplexe Produkte können nur mit genauen Informationen bewertet werden – Zusatzkosten wirken wie Importzölle
Noch schwieriger wird es bei komplexen Importwaren wie einem Auto. Wie viel Stahl enthält es, wie viel Aluminium? Wie produzieren die jeweiligen Hersteller, mit großen oder geringen CO2-Emissionen? Hier sind detaillierte Informationen nötig. Es droht ein riesiger bürokratischer Aufwand, um den europäischen Emissionshandel mit dem weltweiten Warenhandel in Einklang zu bringen.

Fazit:

Die Zusatzkosten, die ausländischen Herstellern energieintensiver Produkte auferlegt werden, wirken wie Importzölle. Die dafür nötige Bürokratie erhöht die Belastungen für Importeure weiter. Die EU muss sich künftig vorsehen, wenn sie anderen Staaten Protektionismus vorwirft. Insbesondere US-Präsident Donald Trump dürfte das Vorhaben für weitere Polemiken und die Drohung mit Maßnahmen gegen Europa nutzen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang