Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2058
Lieferketten schützen

Hanjin-Pleite: Wie Sie Ihre Ware sichern

Die Reederei Hanjin ist Pleite. Der Run auf die Vermögenswerte hat eingesetzt. Wie Betroffene ihre Ware sichern können.
Die Pleite der siebtgrößten Reederei der Welt, Hanjin, schlägt hohe Wellen. Rund 50 Hanjin-Schiffen ist die Zufahrt weltweit verwehrt (Stand 5.9.). Bis 25. November muss ein Sanierungsplan vorliegen. Die Schuldenrückzahlung ist so lange eingefroren und der Zugriff der Gläubiger auf Vermögenswerte blockiert. Es droht die Abwicklung des mit umgerechnet fast 5 Mrd. Euro verschuldeten Unternehmens. Die Branche zittert – und mit ihr die Kunden. Probleme haben Terminalbetriebe, Bunkerlieferanten, Schiffsausrüster, Hafenagenturen. Ebenso weitere Auftragnehmer, etwa Landfrachtführer, die Landvor- oder -nachläufe ausführen, und nicht zuletzt Kunden, die auf georderte Ware warten. Betroffen ist u. a. Elektronik (Haushaltsgeräte). Handys und Halbleiter werden mit Luftfracht befördert. Niemand will mehr Vorleistungen erbringen oder Sicherheiten von Hanjin aus der Hand geben. Ohne Vorkasse werden die Schiffe blockiert oder arrestiert (gerichtlich beschlagnahmt). Obwohl sich gepfändete Bunker meist nicht verwerten lassen. Entladen und Weiterbefördern ist nur erheblich verzögert möglich. Folge: hohe Verspätungs- und Ladungsschäden. Hanjin-Auftragnehmer (Terminals, Landfrachtführer für Vor- und Nachläufe) werden versuchen, die Weiterbeförderung und Auslieferung von Waren zu verweigern, also ein Zurückbehaltungs- und Pfandrecht geltend zu machen. Vielfach werden Frachten, Lösch- und sonstige Kosten doppelt bezahlt werden müssen. Wer eine Transportversicherung abgeschlossen hat, kann zumindest die Kosten für erneut zu bezahlende Fracht zur Freigabe seiner Container an den Versicherer weiterreichen. Experten raten Ladungseigentümern, den Standort ihrer Güter zu ermitteln. Sie sollen etwaige Ansprüche, die Weiterbeförderung oder Auslieferung entgegenstehen, durch direkte Zahlung, z. B. an Terminalbetriebe oder Landfrachtführer, befriedigen. Immer noch besser als ein sonst absehbarer Totalverlust, insbesondere bei verderblichem Gut oder Saisonware. Spediteure können sich gegenüber Auftraggebern nicht darauf berufen, dass die Beförderung infolge der Insolvenz unmöglich geworden sei. Gläubiger sollten unverzüglich juristischen Rat einholen. Zwar werden in vielen Fällen die Ladungsversicherer die Auslösung der Güter von Pfand- und Zurückbehaltungsrechten sowie ihre Weiterbeförderung zum Endbestimmungsort finanzieren. Doch geht es auch darum, eigene Forderungen und Schadenersatzansprüche, etwa bei Güterverderb, klären zu lassen. Schnelle Zusammenarbeit ist wichtig.

Fazit: Bereits im April schlug das Frühwarnsystem eines IT-Risk-Dienstleisters an. Nur professionelles Risikomanagement, Software-gestützt (FB vom 18.8.), gibt Ihnen die Chance, schon im Vorfeld richtige Maßnahmen zur Sicherung Ihrer Lieferkette zu ergreifen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde Liechtensteinische Landesbank AG

LLB berät gut, ist aber auf ein Produkt fokussiert

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Die LLB-Gruppe steht seit gut 160 Jahren für Stabilität und Sicherheit, erfährt der Kunde auf der Website des Instituts. Das soll weiterhin so bleiben, auch wenn sich die Bank einen neuen Markenauftritt gegeben hat und einen expansiven Kurs im Ausland (Deutschland und Österreich) fährt. Die Eigentumsverhältnisse der Bank sind stabil, was Vertrauen schafft: Das Land Liechtenstein, eins der wenigen Länder weltweit mit einem AAA-Rating, besitzt die Mehrheit von 57 Prozent der Aktien der Bank.
  • Wirtschaft, Frieden, Zukunft: Wie die EU ihre Grundlagen verspielt

Scheitert Deutschland, scheitert die EU

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Die Europäische Union steht vor gewaltigen Herausforderungen: Die wirtschaftliche Prosperität bröckelt, der Frieden ist bedroht, und Deutschlands Rolle als finanzstärkste Nation gerät ins Wanken. Immer neue Regulierungen und politisches Versagen schwächen die Union. Wenn Deutschland wirtschaftlich scheitert, droht auch das Ende Europas.
  • Fuchs plus
  • Trump auf dem Vormarsch: Ungewöhnliche Allianzen im US-Wahlkampf

US-Wahlkampf-Chaos: Biden schwächt Harris, Trump profitiert

Joe Biden greift weiterhin aktiv in den Wahlkampf ein, obwohl er offensichtlich von den führenden Demokraten ausgebootet wurde. Seine Einmischungen schwächen Kamala Harris, die ohnehin mit Problemen in ihrem Wahlkampf zu kämpfen hat. Unterdessen formieren sich überraschende Allianzen – sogar linke Gewerkschaften unterstützen Trump.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Personal: Karrierewebseiten und Bewerbungsprozesse müssen besser werden

Bewerbungsprozesse mangelhaft

Einen passenden Angestellten zu finden, ist meist eine schwierige Aufgabe. Dabei tummeln sich genug Jobsuchende auf dem Markt. Machen Bewerber negative Erfahrungen im Bewerbungsprozess, kann es die Marke des Arbeitgebers schädigen.
  • Fuchs plus
  • China bremst "auffälligen" Konsum

Stabile Nachfrage nach Fancy-Diamanten

Die Preise für natürliche Diamanten in Europa fielen im September um rund 2 %. Ein Grund dafür sind Chinas Anti-Luxus-Maßnahmen. Besonders der chinesische Markt verzeichnete einen Nachfragerückgang von 50 Prozent. Aber es gibt auch eine hohe Nachfrage nach Fancy-Diamanten.
  • Fuchs plus
  • Die Kunst der Collage auch für Anleger interessant

Collagen auf dem Kunstmarkt

Zu den neueren Techniken in der Bildenden Kunst zählen zweifellos die Collagen. Sie stehen mittlerweile für ein eigenständiges Segment innerhalb des Kunstmarktes. Im Kunstmarkt werden sie zunehmend interessanter.
Zum Seitenanfang