Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1767
Lieferketten schützen

Hanjin-Pleite: Wie Sie Ihre Ware sichern

Die Reederei Hanjin ist Pleite. Der Run auf die Vermögenswerte hat eingesetzt. Wie Betroffene ihre Ware sichern können.
Die Pleite der siebtgrößten Reederei der Welt, Hanjin, schlägt hohe Wellen. Rund 50 Hanjin-Schiffen ist die Zufahrt weltweit verwehrt (Stand 5.9.). Bis 25. November muss ein Sanierungsplan vorliegen. Die Schuldenrückzahlung ist so lange eingefroren und der Zugriff der Gläubiger auf Vermögenswerte blockiert. Es droht die Abwicklung des mit umgerechnet fast 5 Mrd. Euro verschuldeten Unternehmens. Die Branche zittert – und mit ihr die Kunden. Probleme haben Terminalbetriebe, Bunkerlieferanten, Schiffsausrüster, Hafenagenturen. Ebenso weitere Auftragnehmer, etwa Landfrachtführer, die Landvor- oder -nachläufe ausführen, und nicht zuletzt Kunden, die auf georderte Ware warten. Betroffen ist u. a. Elektronik (Haushaltsgeräte). Handys und Halbleiter werden mit Luftfracht befördert. Niemand will mehr Vorleistungen erbringen oder Sicherheiten von Hanjin aus der Hand geben. Ohne Vorkasse werden die Schiffe blockiert oder arrestiert (gerichtlich beschlagnahmt). Obwohl sich gepfändete Bunker meist nicht verwerten lassen. Entladen und Weiterbefördern ist nur erheblich verzögert möglich. Folge: hohe Verspätungs- und Ladungsschäden. Hanjin-Auftragnehmer (Terminals, Landfrachtführer für Vor- und Nachläufe) werden versuchen, die Weiterbeförderung und Auslieferung von Waren zu verweigern, also ein Zurückbehaltungs- und Pfandrecht geltend zu machen. Vielfach werden Frachten, Lösch- und sonstige Kosten doppelt bezahlt werden müssen. Wer eine Transportversicherung abgeschlossen hat, kann zumindest die Kosten für erneut zu bezahlende Fracht zur Freigabe seiner Container an den Versicherer weiterreichen. Experten raten Ladungseigentümern, den Standort ihrer Güter zu ermitteln. Sie sollen etwaige Ansprüche, die Weiterbeförderung oder Auslieferung entgegenstehen, durch direkte Zahlung, z. B. an Terminalbetriebe oder Landfrachtführer, befriedigen. Immer noch besser als ein sonst absehbarer Totalverlust, insbesondere bei verderblichem Gut oder Saisonware. Spediteure können sich gegenüber Auftraggebern nicht darauf berufen, dass die Beförderung infolge der Insolvenz unmöglich geworden sei. Gläubiger sollten unverzüglich juristischen Rat einholen. Zwar werden in vielen Fällen die Ladungsversicherer die Auslösung der Güter von Pfand- und Zurückbehaltungsrechten sowie ihre Weiterbeförderung zum Endbestimmungsort finanzieren. Doch geht es auch darum, eigene Forderungen und Schadenersatzansprüche, etwa bei Güterverderb, klären zu lassen. Schnelle Zusammenarbeit ist wichtig.

Fazit: Bereits im April schlug das Frühwarnsystem eines IT-Risk-Dienstleisters an. Nur professionelles Risikomanagement, Software-gestützt (FB vom 18.8.), gibt Ihnen die Chance, schon im Vorfeld richtige Maßnahmen zur Sicherung Ihrer Lieferkette zu ergreifen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Kostenübernahme für die Schwerbehindertenvertretung

Kostenübernahme für Weiterbildung der SBV

© Jane / stock.adobe.com
Der Arbeitgeber hat die durch die Tätigkeit der Schwerbehindertenvertretung (SBV) entstehenden Kosten zu tragen. Aber muss er deshalb auch die Kosten für eine Datenschutz-Schulung der SBV-Bürokraft übernehmen?
  • Fuchs plus
  • Serie: Best Practice in Unternehmen (5)

Eine klimaneutrale IT aufbauen

Nachhaltigkeit im Unternehmen. © troyanphoto / stock.adobe.com
Viele Unternehmen verbrauchen erhebliche Ressourcen mit ihrer IT-Architektur. Jetzt geht eine Behörde voran und wird eine klimaneutrale IT aufbauen. Der Plan dafür hat jetzt sogar eine Auszeichnung gewonnen. FUCHSBRIEFE haben sich den Weg zu einer klimaneutralen IT als ein Beispiel für Best Practice im Unternehmen angesehen.
  • Fuchs plus
  • Deutschland unterzeichnet UN-Hochseeabkommen

Weltmeere rücken beim Klimaschutz in den Fokus

© Longjourneys / Stock.adobe.com
Um Klima und Umwelt wirksam zu schützen, ist das Meer von entscheidender Bedeutung. Die Politik intensiviert ihr Engagement in diesem Bereich. Auch Unternehmen können dabei aktiv werden.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Die Transformation stemmen

Wasserstoff ist ein Energiewende-Profiteur

© AA+W / stock.adobe.com
Wasserstoff ist ein elementarer Bestandteil unserer Energie- und Industrietransformation. Das wird im Gespräch mit Unternehmern immer wieder deutlich. FUCHS-Chefredakteur Stefan Ziermann konnte sich davon in der Lausitz ein Bild machen.
  • Fuchs plus
  • Neue Partnerschaft in Kanada gewonnen

Nikola Motors liefert bald die ersten BZ-Trucks aus

© 2023 Nikola Corporation. All Rights Reserved.
Um Nikola Motors gab es in den zurückliegenden Wochen viel Aufregung. Die haben die Aktie des Unternehmens in heftige Schwankungen versetzt. FUCHS H2-Invest analysiert die weiteren Aussichten des Lkw-Herstellers.
  • Fuchs plus
  • Viele Narrative und vermeintliche Gewissheiten bei Wasserstoff

Wasserstoff-Faktencheck von FUCHS H2-Invest

Symbolbild Wasserstoff. © audioundwerbung / Getty Images / iStock
Es gibt immer wieder Falschinformationen und vermeintliche Gewissheiten, die sich in den Köpfen festsetzen. Wenn viele Menschen diese Ansichten teilen, können wir von einem verbreiteten Narrativ sprechen. Das ist auch beim Thema Wasserstoff so. Zeit, mit einigen dieser Falschannahmen aufzuräumen. Sven Jösting macht für FUCHS H2-Invest einen "Wasserstoff-Faktencheck".
Zum Seitenanfang