Aluminiumpreis im Sinkflug
Ein Verkaufsstopp für russisches Aluminium hatte die Angst vor großen Versorgungsengpässen geschürt. Die US-Sanktionen gegen den russischen Oligarchen Oleg W. Deripaska – Gründer und Miteigentümer des Aluminiumgiganten RUSAL – und andere russische Wirtschaftsbosse im April vergangenen Jahres, hatten den Aluminiumpreis zwischenzeitlich auf ein Siebenjahres-Hoch geradezu explodieren lassen. Rusal ist der zweitgrößte Aluminiumhersteller der Welt.
Zu Wochenbeginn hat US-Präsident Donald Trump die Sanktionen wieder aufgehoben. Und zwar sowohl gegen Rusal und dessen Mutterkonzern En+ sowie gegen weitere Firmen, die in Verbindung zu Deripaska stehen. Die Lage auf dem Aluminiummarkt, welcher während der letzten Monate viele Unsicherheiten verdauen musste, hat sich damit wieder aufgehellt. Die Versorgungssituation hat sich spürbar verbessert.
Der Markt scheint gesättigt
Noch 2018 kam der Alu-Preis von seinem im April erreichten Hoch bei rund 2.500 USD/t wieder deutlich zurück. Mit knapp 1.800 USD/t handelte Aluminium Ende Dezember so tief wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die Sanktionen und die zwischenzeitliche Angebotsverknappung hatten somit keinen nachhaltigen Einfluss auf den Preis. Der Markt ist nach den jüngsten Daten des International Aluminium Institute ausreichend versorgt. Die weltweite Aluminiumproduktion stieg im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch von 64,3 Mio. t.
Die Aufhebung der Sanktionen gegen Rusal dürfte für weiteres Angebot sorgen. Da zugleich die Nachfrage bei einer schwächeren Weltkonjunktur zurück geht, dürfte dies die Aluminiumpreise in diesem Jahr perspektivisch weiter belasten.
Fazit: Der Aufwärtstrend bei Aluminium ist zunächst einmal Geschichte. Anleger sollten sich in diesem Jahr auf weiter nachgebende Notierungen einstellen.
Empfehlung: Mit einem Aluminium-Short ETC (ungehebelt, ISIN: JE 00B 24D K42 1) können Anleger von sinkenden Notierungen profitieren.