Beschleunigter Abwärtstrend beim Schwarzen Gold
Der Ölpreis fällt wie ein Stein. Anfang Oktober notierte Rohöl der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) mit knapp 77 US-Dollar je Fass noch auf einem Vier-Jahres-Hoch. In zwei Monaten ist der Preis für das Schwarze Gold um mehr als ein Drittel abgestürzt. In dieser Woche fällt der Ölpreis sogar unter die 50-Dollar-Marke. Und handelt damit so tief wie vor Jahresfrist.
Die aktuelle Abwärtsbewegung verläuft dabei sehr dynamisch und ohne nennenswerte Pausen oder Gegenbewegungen.
Die Gründe der Ölpreisschwäche sind vielfältig. Neben Sorgen über ein Abkühlen der Weltkonjunktur, die die Nachfrageseite belasten, drückt ein hohes Angebot auf die Preise der Energierohstoffe. Die Zahl der aktiven Bohrlöcher (Rig Count) hat sich im Oktober um 13 Ölquellen erhöht. Im Jahresvergleich sind sogar 66 neue Ölfelder hinzugekommen.
Die Lager füllen sich - die Preise sinken
Unterdessen füllen sich die US-Öllager immer weiter. In der Woche bis zum 23. November stiegen die US-Lagerbestände um 3,58 Mio. Barrel an, nach 4,85 Mio. in der Vorwoche. Damit klettern die Lagerbestände nun schon die zehnte Woche in ununterbrochener Folge.
Solange sich die wichtigsten Ölförderländer nicht auf Produktionskürzungen einigen, dürfte der Abverkauf weiter gehen. In der kommenden Woche treffen sich die OPEC-Staaten, um über eine Förderkürzung zu diskutieren. Bereits am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires am Wochenende könnten dazu erste Gespräche geführt werden. Selbst wenn zunächst keine konkrete Produktionskürzung beschlossen wird, gehen Branchenanalysten davon aus, dass zumindest die Erwartungen bezüglich künftiger Drosselungen auf dem OPEC-Treffen geschürt werden dürften.
Fazit: Der Abwärtstrend bei Öl beschleunigt sich. Ein Ende scheint noch nicht in Sicht. Fundamental ist der heftige Abschlag übertrieben.
Empfehlung: Mittelfristig orientierte Anleger können erste vorsichtige Long-Positionen aufbauen. Dafür eignet sich ein ungehebelter Öl-ETC (ISIN: DE 000 A1N 49P 6)