E-Fuels werden Ökostrom-Puffer
Synthetische Kraftstoffe werden in den nächsten Jahren wichtiger. Solche Kraftstoffe, auch E-Fuels, Powerfuels, oder Power-to-X genannt, werden aus Strom produziert. Dabei wird durch die Elektrolyse von Wasser zunächst Wasserstoff erzeugt. Der dient sozusagen als Energiespeicher. Aus dem Wasserstoff kann durch die chemische Verbindung mit CO2 etwa Methan, also Erdgas produziert werden (Power-to-Gas). Die FischerTropsch-Synthese ermöglicht auch die Herstellung flüssiger Kraftstoffe wie Benzin (Power-to-Liquid). Synthetische Kraftstoffe können ökologisch erzeugten „Überschuss-Strom" speichern. Folglich können E-Fuels CO2-neutral hergestellt werden. Das sind ihre beiden größten systemischen Vorteile. Denn es wird – übrigens nicht nur in Deutschland - phasenweise deutlich zu viel PV- oder Windstrom erzeugt. Der nicht in die Netze eingespeist und in Batterien nur sehr aufwendig und mit hohem Energieverlust gespeichert werden. Die noch teure Produktion wird in den nächsten Jahren günstiger. Bisher haben die Herstellungsprozesse noch einen niedrigen Wirkungsgrad. 45% bis 75% der ursprünglich eingesetzten elektrischen Energie gehen verloren. Aber die Anlagenoptimierung wird die Verluste in den nächsten Jahren spürbar verringern. Zusätzlich führen sinkende Erzeugungskosten der erneuerbaren Energien zu fallenden Kosten für E-Fuels. Überschüssiger Strom ist schon heute zeitweise kostenlos erhältlich. Für Unternehmen aus verschiedenen Branchen wachsen mit der reifenden Technik Chancen. Insbesondere für Anlagenbauer könnte hier ein lukratives Geschäftsfeld in Kooperation mit den Energieerzeugern entstehen. Für die chemische Industrie ist die Entwick
lung ebenfalls interessant. Perspektivisch könnten E-Fuels im Transportbereich (bei LKW, Schiffen) eingesetzt werden.
Fazit: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien verschafft der Herstellung von E-Fuels eine Marktlücke. In dem Segment entstehen interessante Geschäftschancen.