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Energiewende – Stromverbrauch lässt sich nur wenig flexibler gestalten

Flexibilisierung unrealistisch

Eine Studie des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) birgt energiepolitischen Sprengstoff. Sie zeigt, dass die konventionelle Energieerzeugung weiter nötig ist. Denn große Verbraucher können ihren Strombedarf kaum flexibler gestalten ....

Die Energiewende bekommt einen kräftigen Dämpfer. Die schöne Idee, den Stromverbrauch regeln zu können, um so Energieangebot aus Erneuerbaren und Nachfrage in Einklang zu bringen, geht nicht auf. Die noch ins Leben zu rufende GroKo muss sich also gleich zu Beginn ihrer Amtszeit mit energiepolitischem Zündstoff auseinandersetzen.

Das Problem: Die Stromerzeugung schwankt durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien immer stärker. Im Netz müssen sich Angebot und Verbrauch aber entsprechen. Deshalb muss auch der Stromverbrauch immer flexibler gestaltet werden.

Der Stromverbrauch energieintensiver Prozesse kann nur wenig gesteuert werden

Der Flexibilisierung des Stromverbrauchs sind aber enge Grenzen gesetzt. Das zeigt eine Studie des Forschungsministerium (BMBF), die vom (energiewendefreundlichen) Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erstellt wurde. Die Grundstoffindustrie spielt dabei eine zentrale Rolle. Etwa 30% des gesamten deutschen Stromverbrauchs entfallen auf sie. Die Studie untersuchte die Möglichkeiten der Grundstoffindustrie zur flexibleren Strom-Nachfrage. Dazu wurden energieintensive Prozesse aus fünf verschiedenen Industrien – Stahl, Glas, Zement, Chemie und Feuerfestmaterialien – unter die Lupe genommen.

Die BMBF-Studie zeigt letztlich, dass konventionelle Kraftwerke nicht komplett ersetzt werden können. Denn die Grundstoffindustrien können ihren Verbrauch nur geringfügig steuern. Das hat wirtschaftliche Gründe. Die im Grundstoffsektor üblichen Großanlagen werden auf die Nachfrage im Markt hin geplant. Sie werden üblicherweise nahe ihrer Volllast genutzt. Die Anlagen hochzufahren scheidet damit schon aus. Das Herunterfahren ist nur in engen Grenzen möglich – nämlich so lange die Produktion damit nicht gemindert wird. So bleiben Zeitfenster von wenigen Minuten, in denen die Anlagen ihre Stromzufuhr reduzieren können.

Kohle- und Gaskraftwerke weiter nötig, um das Stromangebot zu stabilisieren

Kohle- oder Gaskraftwerke, die schnell hoch- und heruntergefahren werden können, bleiben erforderlich. Sie können das Stromnetz stabilisieren, wenn die Erneuerbaren zu wenig Energie erzeugen und den für die Industrie nötigen Strom erzeugen. Die Alternative, dass die Industrie ihren Verbrauch flexibilisiert, ist unwahrscheinlich. Dazu wären hohe Investitionen nötig. Diese werden sich alleine durch den Verbrauch günstigen Stroms, wenn er verfügbar ist, nicht amortisieren.

Fazit: Kohle- und Gaskraftwerke können vorerst nicht ersetzt werden. Denn die Industrie kann ihren Stromverbrauch nur geringfügig flexibler gestalten.

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