Gaspreise im Sinkflug
Die Gaspreise folgen den Ölpreisen und gehen im kommenden Jahr zurück.
In den kommenden zwei Jahren werden die Gaspreise sinken. Dafür häufen sich die Indizien. Profitieren werden in erster Linie Industrieverbraucher und Gas-Großabnehmer. Doch auch der einfache Verbraucher wird in den Genuss abnehmender Gaspreise kommen. 50% aller Gasverträge in Europa sind an den Ölpreis gekoppelt. Die Wirkung sinkender Ölpreise auf die Gaspreise tritt in der Regel mit einer Verzögerung von sechs bis neun Monaten ein. In den Gasverträgen mit Russland wird dieser Effekt spätestens im April komplett eingepreist sein, heißt es in einem Report der Citigroup. Auch Flüssiggas könnte bald auf den europäischen Markt strömen. Bislang waren die Preise für Liquified Natural Gas (LNG) in Asien deutlich höher als in Europa. Doch nun fallen sie dort deutlich – zuletzt ging es um 49% abwärts – und nähern sich allmählich den europäischen an. Besonders im kommenden Jahr dürfte sich das auswirken. Das LNG-Gas-Angebot in Europa nimmt zu. Der Durchschnittspreis fürs Gas in Europa wird ein Drittel unter dem Richtwert von 2013 (2,89 Euro) liegen. Das wären dann zirka 1,95 Cent/kWh. Die Zahlen beruhen auf Berechnungen der Future-Werte von Bloomberg. Da die Endversorger sich meistens langfristig absichern und ein Jahr im Voraus einkaufen, schlagen weitere Preiseffekte verzögert im Jahr 2016 durch. Verbraucher sollten sofort aktiv werden. Obwohl die Großhandelspreise zwischen 2013 und 2014 von 2,7 auf 2,14 Cent je kWh sanken, gaben die Anbieter in Deutschland nur einen Nachlass von 0,05 auf 6,52 Cent je kWh an ihre Endkunden weiter. Verbraucher, die aktuell den Anbieter wechseln, können bereits mit einer Preisreduktion von 0,4 Cent pro kWh rechnen.
Fazit: Der Sinkflug der Energiepreise ist noch nicht vorbei. Vor allem beim Gas bieten sich Vorteile für Großabnehmer, aber auch Endverbraucher profitieren.