Gegenwind aus den USA für den Ölpreis
Der Ölpreis hat seinen jüngsten Höhenflug gestoppt. Seit Anfang Oktober ist Öl (US-Sorte West Texas Intermediate – WTI) wieder deutlich zurückgekommen. Vor rund drei Wochen markierte das leichte US-Öl bei Preisen knapp unterhalb von 77 USD je Barrel ein frisches Vier-Jahres-Hoch. Inzwischen handelt der November-Kontrakt an der Rohstoffbörse CME mit knapp 69 USD je Barrel rund 10% tiefer.
Der mittelfristige Aufwärtstrend ist aber intakt. Spekulationen über Lieferausfälle aus dem Iran (US-Sanktionen) hatten den Ölpreis während der letzten Wochen auf ein neues Jahreshoch getrieben. Nun sorgen besser als erwartete Öl-Lagerbestände in den USA für Gewinnmitnahmen und den aktuellen Preisrücksetzer.
Vorräte wachsen wieder an
Die Rohöllagerbestände in den USA sind gestiegen. Das besagen die Daten der US-Energiebehörde DoE für die Woche bis zum 12. Oktober. Der Anstieg beträgt 6,5 Mio. Barrel. Marktanalysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Bestandszuwachs von 1,6 Mio. Barrel gerechnet.
Zudem wird in den USA mehr gebohrt. Die Zahl der Bohrtürme (Baker Hughes Rig Count) ist in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit Anfang September wieder angestiegen. In den letzten Wochen stagnierte die Zahl der neuen Bohrungen, weil die Pipelinekapazitäten in Texas derzeit vollkommen ausgeschöpft sind. Neu gefördertes Öl kann nicht abtransportiert werden. Der Anstieg der Ölbohrungen spricht nun dafür, dass sich die Pipeline-Kapazität kurzfristig wieder entspannen wird.
Fazit: Mittelfristig orientierte Anleger können den jüngsten Rücksetzer nutzen, um langsam wieder Long-Positionen bei WTI-Öl aufzubauen. Erst ein Rutsch unter die 200-Tage-Linie (derzeit bei ca. 66,56 USD) würde den mittelfristigen Aufwärtstrend in Frage stellen.
Empfehlung: Ungehebelter Öl-ETC (ISIN: DE 000 A1N 49P 6) für trendfolgende Anleger.