Keine Feier ohne Schwein
Die Krise am chinesischen Schweinemarkt spitzt sich immer weiter zu. Seit rund einem Jahr grassiert im Reich der Mitte die Afrikanische Schweinepest (siehe FD vom 23.8.19). Nun zapft die Zentralregierung die staatlichen Tiefkühlreserven an. Wie der US-Sender CNN in dieser Woche berichtete, wollen die Behörden noch in dieser Woche rund 10.000 t Schweinefleisch aus der strategischen Reserve auf den Markt bringen. Dabei handelt es sich um importiertes Schweinefleisch – vor allem aus Deutschland, Frankreich und den USA.
China möchte mit den Verkäufen den zuletzt enorm gestiegenen Preisen und Engpässen begegnen. Vor allem deshalb, weil Anfang Oktober die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Volksrepublik beginnen. Im Laufe der Feiertage sind viele Chinesen daheim bei der Familie – Schweinefleisch ist das mit Abstand am häufigsten konsumierte Fleisch in China.
Es wird kräftig eingekauft
Die hohe Nachfrage aus China kurbelt inzwischen die Importe an. Denn Fleisch, das dort nicht produziert werden kann, müssen die Chinesen im Ausland kaufen. Die europäischen Fleischexporte stiegen bislang bereits um 9% auf 2,92 Mio. t.
Dies dürfte sich über kurz oder lang auch auf die Preise auswirken. Der an der Chicagoer Terminbörse gehandelte Lean Hog Future (Mageres Schwein) zog während der letzten Handelstage bereits etwas an. Für eine richtige Rally wie im Frühjahr hat es hingegen noch nicht gereicht. Auf dem Kursniveau um 60 USD ist Lean Hog aus technischer Sicht solide unterstützt.
Fazit: China gibt die Schweinefleischreserven frei und wird weiter große Mengen importieren. Dies dürfte am Preis für Mageres Schwein in den USA, trotz der Strafzölle, nicht spurlos vorbei gehen.
Empfehlung: Mit einem ungehebeltem ETC auf Mageres Schwein (Beispiel-ISIN: DE 000 A0K RJ1 0) können Anleger von steigenden Preisen profitieren.