Saudi-Arabien drückt den Ölpreis
Am Ölmarkt ist weiterhin keine Entspannung in Sicht. Die Verkaufsstimmung nach dem Motto „Alles muss raus" drückt den Preis des schwarzen Golds immer tiefer. Allein in dieser Woche brach der Ölpreis um mehr als 10% ein. Mit aktuell knapp 47 USD je Barrel notiert leichtes US-Öl der Sorte West Texas Intermediate so tief wie seit Herbst 2017 nicht mehr.
Grund für den jüngsten Kursrutsch ist die Veröffentlichung des Haushaltsplans von Saudi-Arabien. Darauf verwiesen jedenfalls die Ölhändler an der Terminbörse in New York. Denn für das kommende Jahr sind Einnahmen durch Ölverkäufe in Höhe von 177 Mrd. US-Dollar vorgehen. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste bei gleichbleibender Liefermenge aus Saudi-Arabien der Preis für Öl bei etwa 80 USD je Fass notieren. Alternative: Die Fördermenge wird um 10,2 Mio. Barrel pro Tag erhöht. Die Angst vor einem weiter steigenden Ölangebot bei gleichbleibender oder – im Falle eines globales Wirtschaftsabschwungs – sogar sinkender Nachfrage drückt daher die Notierungen des Energierohstoffs immer weiter.
Aus charttechnischer Sicht rückt inzwischen die Marke von 40 US-Dollar je Barrel ins Visier der Investoren. Auf diesem Kursniveau befindet sich ein massiver technischer Unterstützungsbereich. Der Abverkauf bei Rohöl seit dem Jahreshoch bei rund 76,50 USD erfolgte bislang ohne nennenswerte Gegenbewegung und läuft weitgehend parallel mit dem Abverkauf der Aktienkurse. Insofern ist auch bei Rohöl inzwischen eine gestiegene „Risk off"-Mentalität zu beobachten. Es ist aber wahrscheinlich, dass der Ölpreis allmählich seinen fundamental gerechtfertigten Boden findet.
Fazit: Noch deutet nichts auf eine Trendwende hin. Auf dem aktuellen Preisniveau ist Öl aus fundamentaler Sicht aber zu billig. Aktuell nährt die Baisse die Baisse.
Empfehlung: Mittelfristig orientierte Anleger nutzen den erneuten Kursrutsch und stocken ihre Position im Öl-ETC (ISIN: DE 000 A1N 49P 6) auf. Weitere Kauforders können im Dunstkreis der 40 USD-Marke platziert werden.