Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2586
Immer höhere Strafzahlungen

EU-Haushalt: Geldquelle Kartellstrafen

13 Milliarden Euro Kartellstrafe soll der Technologieriese Apple an die EU-Kommission zahlen. Für den EU-Haushalt lohnt sich das doppelt.
Kartellstrafen werden zunehmend zur außerordentlichen Geldquelle für den EU-Haushalt. Die EU-Kommission treibt ihre Nebeneinnahmen gezielt nach oben. Die aktuelle Steuernachforderung gegenüber Apple über 13 Mrd. Euro katapultiert die Einnahmen aus Kartellstrafen in eine neue finanzielle Dimension. Das EU-Kartellrecht regelt, dass gezahlte Strafen direkt in den EU-Haushalt fließen. Damit wurden de facto die bisher geltenden einzelstaatlichen Regelungen auf die EU übertragen. Verhängt das Bundeskartellamt eine Strafe, fließt das Geld dem Bundeshaushalt zu. Allerdings hat das EU-Kartellrecht Vorrang vor dem Kartellrecht der Mitgliedsstaaten. Somit ist es in den meisten Fällen übergeordnet. Das Kartellrecht der einzelnen Länder gilt nur, wenn der Verstoß keine Bedeutung für den Handel zwischen den Mitgliedsstaaten hat. Das ist in der Praxis kaum der Fall.
EU: Strafen wegen Wettbewerbsverstößen
KartellDauerStrafe*Jahr
LKW1997–2011 2,92016
Libor2005-20101,72013
Bildröhren1996–20061,42012
Autoglas1998–20031,32008
Gasmärkte1975–20051,12009
*in Mrd. Euro | Quelle:  EU-Kommission
Die Entwicklung der EU-Kartellstrafen spricht eine deutliche Sprache. Seit dem Krisenjahr 2008/09 steigt die Höhe kontinuierlich und kräftig an. Die erste Milliardenstrafe wurde im Jahr 2001 verhängt (Vitaminkartell). Seit dem Jahr 2007 lag keine Strafe mehr unter 1 Mrd. Euro. Die Strafe gegen das LKW-Kartell hat dann schon fast die Marke von 3 Mrd. Euro geknackt. Apple – schon immer etwas Besonderes – bringt es jetzt auf einen zweistelligen Milliarden-Betrag. Die immer höheren Strafen sind auch das Ergebnis der Professionalisierung der EU-Kommission und des Windhundprinzips. Insbesondere die Chance für Unternehmen, ihre eigene Strafzahlung zu reduzieren, wenn sie ein Kartell auffliegen lassen, führt zu deutlich mehr und umfangreicheren Anzeigen.

Fazit: Die EU-Kommission kann mit der Anwendung des Kartellrechts zusätzliche Einnahmen für den EU-Haushalt erwirtschaften. Darin liegt auch ihr Interesse, dass die verhängten Strafen hoch ausfallen. Auch wenn Apple ein Ausreißer nach oben bleiben dürfte – die finanziellen Risiken von Kartellabsprachen steigen kontinuierlich. 

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang