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Währungen aus der Region Amerika (ex USA)

Amerikas Währungen: Meist stabil

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Kanada, Mexiko, Argentinien, Brasilien und Chile.

Rote Zahlen

Kanada hat im 2. Quartal einen Rückgang des BIP um 1% erlebt, so die kanadischen Währungshüter. Die Ursachen liegen beim schwachen Rohstoffgeschäft. Von dort gehen Bremseffekte auf die Binnennachfrage aus. Hinzu kamen Ausfälle durch Waldbrände in der Ölprovinz Alberta. Dennoch wurde die Geldpolitik nicht weiter gelockert. Die Notenbank setzt auf eine Erholung der Auslandsnachfrage. Fiskalische Impulse durch zusätzliche Transfereinkommen sowie private und öffentliche Investitionen beim Wiederaufbau rund um Fort McMurray beleben ebenfalls. Gestützt wird diese Sicht durch den Einkaufsmanager-Index. Er hat (saisonbereinigt) bereits mit 51,7 Punkten den Sprung zurück in den Expansionsbereich geschafft. Vorher lag er mit 49,5 noch unterhalb der Expansionsgrenze. Das laufende Quartal soll auch ohne monetäre Stütze 3,5% Wachstum bringen. Dennoch wäre für eine solche bei einer Inflationsrate von 1,5% Inflation (Kernrate 2,1%) etwas Raum.

Fazit: Der Kanadische Dollar dürfte auf dem aktuellen Niveau vorerst stabil bleiben.  

Zinserhöhung

Die mexikanische Notenbank hat die Leitzinsen um 50 Basispunkte auf jetzt 4,25% erhöht. Sie gab damit dem Druck auf den Peso nach. Dahinter stehen drei Negativfaktoren. Kurzfristig ist der Einfluss von Sicherungsgeschäften am stärksten. Da der Peso die liquideste Währung der Emerging Markets ist, eignet sie sich besonders gut für Absicherung. Sie reflektiert daher sehr stark das allgemeine Risikobewusstsein gegenüber den Schwellenländern. Daneben macht sich immer noch der Einfluss schwacher Ölpreise im Förderland Mexiko bemerkbar. Zudem erhöhen steigende US-Zinsen bei US-Anlegern die Neigung zum schnellen Rückzug von Anlagen aus Mexiko. Alles zusammen machte den Peso zur schwächsten Währung weltweit. Die relativ günstige Verfassung der Wirtschaft mit einem positiven Wachstumstrend und niedriger Inflation ändert daran bislang wenig.  

Fazit: Die Faktoren hinter der Peso-Schwäche haben Bestand. Er bleibt damit schwach.

Der Schock vergeht langsam

Die Regierung von Mauricio Macri startete mit einschneidenden Maßnahmen, um der Wirtschaft wieder Luft zu verschaffen. Dazu gehören die Freigabe des Peso und des Kapitalverkehrs. Der Preis war eine scharfe Abwertung und eine davon angetriebene, neuerliche Inflationswelle von den Importpreisen her. Die Teuerung ging folglich zunächst vom hohen Niveau der Kirchner-Jahre noch weiter nach oben. Diese Welle verliert sich langsam. Zuletzt wurden noch rund 42% Geldentwertung festgestellt. Die Notenbank senkt währenddessen ihre Leitzinsen weiter ab auf derzeit „nur“ noch 30,75%. Die Wirtschaft scheint auch im 1. Quartal gewachsen zu sein (offiziell um etwa 0,5%). Das ist unter den gegebenen Umständen eine positive Überraschung. Der sich abzeichnende Erfolg von Macris Politik sorgt mittlerweile auch für stärkere Zuflüsse an Direktinvestitionen. Sie untermauern den Aufwärtstrend.

Fazit: Der Argentinische Peso hat sich auf dem aktuellen Niveau zum Dollar stabilisiert. Er dürfte sich nur noch wenig bewegen, sofern nicht externe Schocks auftreten.      

Politische Krise dominiert die Märkte

Der Real hat seit Anfang des Jahres um fast 25% aufgewertet. Dahinter steht die Hoffnung auf eine Lösung der politischen und wirtschaftlichen Probleme nach der Amtsenthebung Präsidentin Dilma Rousseffs. Das dürfte sich als Fehleinschätzung erweisen. Die Politik der neuen, rechten Regierung sichert lediglich die Position der etablierten Eliten. Der Preis dafür ist ein Verharren in der „middle-income-trap“. Diese verhindert die gesellschaftliche Modernisierung. Ohne sie lassen sich keine neuen Wachstumspotenziale erschließen. Die Rezession setzt sich vorerst fort. Immerhin geht die Inflation mittlerweile zurück – zuletzt von 9,3% auf 8,9%. Der Export (Autos, Agrargüter) gibt positive Impulse. Vor dem Hintergrund der schwachen Importe lieferte die Handelsbilanz in der Folge wieder Überschüsse. Die Binnennachfrage, besonders der Konsum, lässt dagegen weiter nach.

Fazit: Wir halten die Hoffnungen auf eine Lösung der Krise für nicht gefertigt. Der Real bleibt auch auf aktuellem Niveau gefährdet.

Wenig Wachstum

Die schwachen Erlöse aus dem Kupfergeschäft bremsen Chiles Wirtschaft. Das Wachstum wird im laufenden Jahr kaum über 2% hinausgehen. Die Inflation nähert sich mit zuletzt 4,2% der Zielzone (2-4%). Der Leitzins bleibt mit 3,5% eher expansiv. Denn die über 6% gestiegene Arbeitslosigkeit und die schlechte Stimmung bei Unternehmen wie Konsumenten deuten auf eine schwache Binnennachfrage. Der Peso wird unterdessen via Kupferpreis von der Einschätzung Chinas als zentralem Kupferverbraucher maßgeblich beeinflusst. Das sollte die Währung stabilisieren.   

Fazit: Sofern es beim „soft landing“ in China bleibt, behält der Chilenische Peso seine Stabilität und die Funktion eines lokalen sicheren Hafens.  

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Amerika

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognose-sicherheit
KanadaCAD1,4371,431,45sicher
3m-Zins0,6250,550,50
MexikoMXN20,472121,5neutral
3m-Zins4,384,504,50
ArgentinienARS16,2016,3016,35unsicher
3m-Zins29,5n.v.n.v.
BrasilienBRL3,613,503,80unsicher
3m-Zins12,3812,5012,0
Chile
CLP725,5725722neutral
3m-Zins3,743,63,6
  • CAD: Der Loonie bliebt trotz Wachstumsdelle stabil.

  • MXN: Der Mexikanische Peso bleibt unter Druck.

  • ARS: Die Hoffnungen auf die neue Regierung und die Chancen sind groß. Die Inflation ist aber nicht so schnell zu brechen. Das drückt Argentiniens Peso.

  • BRL: Die politische Hysterie macht alle Schätzungen für den Real außerordentlich unsicher.

  • CLP: Der Chilenische Peso profitiert weiter von der konsequenten Stabilitätspolitik.

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