Boom oder Bust
Der DAX notiert nahe seinem jüngsten Allzeithoch bei knapp 13.000 Punkten. Auch der Dow Jones Index hat ein neues Allzeithoch bei über 22.600 Zählern markiert. Für den DAX ist die Marke von 13.000 Punkten eine psychologische Hürde. Wird sie übersprungen, ist eine Jahresendrally wahrscheinlich. Die kann auf 14.000 Punkte führen. Schafft der DAX aber nicht bald den Sprung, ist ein zügiger Rückfall in Richtung 12.600 oder auch 12.300 Punkte wahrscheinlich. Dann muss der Markt erneut den langfristigen Aufwärtstrend bestätigen.
Uns als Value-Anlegern macht Sorgen, dass sich die Börsen gerade um gar nichts sorgen. Der Atomkonflikt zwischen den USA und Nordkorea schwelt weiter. An der Grenze zwischen Nord- und Südkorea liegen die Nerven blank und die Stimmung ist extrem angespannt. In Europa suchen die Briten weiter einen gangbaren Brexit-Weg. Außerdem forciert das kleine Katalonien mit aller Macht einen Bruch mit Spanien. Das kann heftige Turbulenzen auslösen. Zumindest der spanische Anleihenmarkt signalisiert Alarm, ablesbar im steilen Rendite-Anstieg der vergangenen Tage.
Die Volatilität bleibt gering, die Aktien-Bewertungen hoch. In den USA liegen sie gemessen am langfristigen Shiller-KGV noch deutlich höher als in Europa. Der steigende Euro ist für hiesige Exportwerte ein Problem. Das alles sind Warnsignale.
Offenbar verlassen sich aber die meisten Marktteilnehmer blind auf die Notenbanken. Das Motto: Wenn es brenzlig wird, werden die Geldhüter schon eingreifen. Doch die basteln weiter an ihrem Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik. Wir meinen, dass die Risiken zu unrecht ausgeblendet werden. Darum bauen wir unsere strategische Absicherung aus und ziehen unseren Gold-Anteil hoch. Außerdem fokussieren wir auf Investments im Rohstoffbereich. Daneben sehen wir für die kommenden Monate gute Chancen bei „gefallenen Engeln“ und Aktien aus dem Sektor E-Mobilität (Stichwort: Jamaika-Koalition).
Fazit: Vorsicht ist die Mutter der Porzellan-Kiste. Wir bauen die Absicherungspositionen weiter aus. Neue Käufe erwägen wir erst nach einer gesunden Korrektur und in der Region um 12.500 Zähler.