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Notenbanken in Osteuropa ziehen Zügel an

Chancen in Ungarn und Polen

In Osteuropa gehen die Notenbanken entschieden gegen die Inflation vor. Zwar gibt es auch dabei Unterschiede, z. B. zwischen Ungarn und Polen. Im Trend sind die Länder der EZB aber weit voraus. Daraus leiten sich Anlagechancen ab.
In Osteuropa nimmt der Zinserhöhungszug Fahrt auf. Gerade haben Ungarn und Polen die Leitzinsen angepasst. Die Notenbank des Puszta-Landes hat die Zinsen (One-Week-Repo) um satte 200 Basispunkte auf jetzt 9,75% angehoben. Das ist deutlich mehr als die Analysten erwartet hatten. Sie waren von lediglich 50 Basispunkten ausgegangen. Überraschend ist an dem Schritt auch das Timing. Denn er erfolgte nur eine Woche nach dem üblichen Notenbanktreffen und dem Zinsentscheid (+185 BP).

Zinsanhebungen hart der Inflation hinterher

Die MNB versucht mit den riesigen Zins-Sätzen die straffe Inflation (akt. 10,7%) auszubremsen. Insbesondere die steile Abwertung des ungarischen Forint macht der MNB zu schaffen. Die Währung ist inzwischen auf 420 EUR|HUF gefallen. Damit hat Ungarn ein ähnliches Problem wie die EU: Über die schwache Währung wird zusätzlich Inflation importiert. Beachtlich ist, dass der HUF in keine Weise positiv auf den Zinsschritt reagiert hat. 

Zwei Belastungsfaktoren sprechen dafür, dass sich das Blatt nicht zügig ändert. Einerseits hat Ungarn relativ geringe Reserven und ist daher anfällig auf eine steigende Risikoaversion, so Goldman Sachs. Hinzu kommt der weiterhin schwelende Streit mit der EU, die weiterhin Zahlungen blockiert.

Zinsanhebungen und Wachstumssorgen

Ganz ähnlich sieht das Bild in Polen aus. Auch hier schwelt ein Streit mit der EU und verhindert die Auszahlung von Subventionen. Und auch in Polen stemmen sich die Geldhüter gegen die ansteigende Inflation. Die liegt aktuell immerhin bei 14,3%. Für das nächste Jahr erwartet Goldman Sachs eine Inflationsrate von 9 bis 12%. 

Auch in Polen zieht die Notenbank die Zinsen weiter an. Allerdings greifen die Währungshüter hier nicht so scharf in die Zügel wie in Ungarn. Am Donnerstag wurde der Zinssatz um 50 Basispunkte auf 6,50% angehoben. Das lag sogar unter den Erwartungen der Analysten. Die Zurückhaltung begründen die Währungshüter damit, dass sie für 2023 zwar mit einer weiter anziehenden Inflation, aber auch mit einem sich bereits wieder abschwächenden Wirtschaftswachstum rechnen. Darauf deuten jedenfalls die schwachen Einkaufsmanager-Indizes hin.
In Osteuropa nimmt der Zinserhöhungszug Fahrt auf. Gerade haben Ungarn und Polen die Leitzinsen angepasst. Die Notenbank des Puszta-Landes hat die Zinsen (One-Week-Repo) um satte 200 Basispunkte auf jetzt 9,75% angehoben. Das ist deutlich mehr
Fazit: Wir sehen in beiden Währungen Chancen. Gegen den Zloty ist der Euro bereits weit auf 4,80 gestiegen. Die Zinsanhebungen stützen den PLN, auch wenn die EZB absehbar die Zinsen anheben wird. Noch klarer scheint uns dieses Bild in EUR|HUF zu sein. Die Notenbank in Budapest kämpft aggressiver gegen die Inflation. Das dürfte dem Forint wieder Rückenwind geben.
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