Das „exorbitant privilege“
Die US-Regierung wird rund 3.000 Mrd. Dollar (3 Billionen nach europäischer Ordnung) neue Schulden machen, um die Folgen der Corona-Krise aufzufangen. Das wird nach Schätzungen des IIF die Schuldenquote um 30 Punkte auf etwa 110% vom BIP hebeln.
Das stößt im Devisenmarkt aber kaum auf Interesse. Es zählt allein der direkte Konjunktureffekt. Und da gilt: „viel hilft viel“: Je größer das Defizit, desto positiver die Bewertung. Denn vom großen Impuls (Defizit) wird ein großer Effekt erwartet.
Dollarnachfrage steigt in der Krise
Hinzu kommt die Rolle als Reservewährung, die sich aktuell gleich doppelt auswirkt. Zum einen ist die automatische Defizit-Finanzierung über die Reservebildung der ausländischen Notenbanken wirksam. Zudem steigt in der Krise die Nachfrage nach Dollar, um die Risiken von Dollar-Finanzierungen durch ausländische Schuldner abzufedern. Daher hat die US-Regierung unendlich viel mehr fiskalischen Spielraum: das „exorbitant privilege“.
Allerdings müssen die USA auch mit ihrer Ölkrise zurecht kommen. Gemäß „Rig Count“ sind seit dem Jahreswechsel rund die Hälfte der Förderstätten aus der Produktion ausgeschieden. Es ging von 805 Förderstätten in der letzten Dezember-Woche auf 435 per Anfang Mai zurück.
Teure Schierferöl-Förderung
Das Schieferöl wird mit Kosten von etwas mehr als 40 Dollar/Barrel gefördert. Diese Schwelle wird seit Anfang März unterschritten. Mittlerweile sind die ersten Ölfirmen insolvent. Die Schieferöl-Förderer sind die Marginalanbieter des Ölmarktes für die „first out, last in“ gilt. Hier entwickelt sich eine zweite Krise im Windschatten der Epidemie. Hier drohen zusätzliche große Ausfälle von Krediten über die Corona-Krise hinaus.
Fazit: Die massive fiskalische Unterstützung samt der entsprechend dimensionierten quantitativen Lockerung stützen die US-Wirtschaft und flößen den Investoren einiges Vertrauen ein.
Dollar nur